«Die Direktion der UBS wusste alles»
Bradley Birkenfeld, der Kronzeuge in der US-Steueraffäre der UBS, bekräftigt seine Vorwürfe gegen die ehemalige Führungsspitze der Grossbank und wagt eine Prognose.

Im Interview mit «Le Temps» holt der UBS-Whistleblower Bradley Birkenfeld zum Rundumschlag gegen die ehemalige UBS-Spitze aus, ohne Kurer, Ospel und Rohner ausdrücklich beim Namen zu nennen. Birkenfeld sitzt bis voraussichtlich 2012 seine Haftstrafe in einem Gefängnis im US-Bundesstaat Bundesstaat Pennsylvania ab.
Er wird gefragt, ob die Direktion der Schweizer Grossbank von den illegalen Machenschaften ihrer Mitarbeiter in den USA wusste. Birkenfelds Antwort: «Natürlich wussten sie es.» Martin Liechti, der ehemalige Chef des amerikanischen UBS-Vermögensverwaltungsgeschäfts und einer der Hauptakteure rund um die Steueraffäre der UBS in Amerika, habe jeden Monat seinen Vorgesetzten rapportiert, berichtet die Zeitung «Sonntag».
«Er musste erklären, wo all dieses Geld her kam. Alle diese Präsentationen, alle Dokumente, die ich ans Licht gebracht habe: An wen waren sie gerichtet? Alle diese Reisen, die verschlüsselten Computer: Die Direktion wusste all das, sie hat es sogar autorisiert.»
Kein Vertrauen in die aktuelle Führung
Dies abzustreiten wäre wie, wenn man sagen würde, die japanischen Generäle wussten damals nichts von der geplanten Attacke auf Pearl Harbor. Auch in die aktuelle Führung hat der Amerikaner wenig Vertrauen: «Die Stühle auf der Titanic auszuwechseln ändert nichts an ihrem Schicksal. Der Groll gegen diese Bank ist zu gross. Ich denke, dass sie schlussendlich mit der Credit Suisse fusionieren wird.» TSR zeigt das Interview am 9. September in der Sendung «Temps Présent» um 20.05 Uhr.
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