Squash: Besonderheit im AargauDie Dinos gegen die Göttinnen
Die Squasherinnen des SC Fricktal gehen als Titelverteidigerinnen in die NLA-Interclubmeisterschaft – wo sie gleich mit zwei Teams vertreten sind.

Wurde Squash schon in grauer Vorzeit oder in der Antike gespielt? Wohl kaum. Die Namen der zwei Nationalliga-A-Equipen des SC Fricktal erinnern an mythische Vergangenheit, haben gleichzeitig aber auch einen konkreten örtlichen Bezug. Die «Gigantos» als aktuelle Schweizer Team-Meisterinnen verweisen auf die Saurier-Hochburg Frick und «Artemis» auf die griechische Göttin der Jagd. Wenn es am Samstag zum Interclub-Auftakt – es stehen am Wochenende drei Runden auf dem Programm – auf den eigenen Courts auch gleich zum vereinsinternen Lokalderby kommt, wird sich weisen, welches der beiden Fricktaler Teams gefrässiger auftreten wird.
Dass es beim Duell zwischen den Dinos und den Göttinnen keinen klaren Favoriten gibt, ist einer neuen Regel von Swiss Squash geschuldet. Um bei jeweils nur drei Partien pro Interclub-Begegnung einseitige Verhältnisse zu minimieren und die nationalen Topspielerinnen auf verschiedene Teams aufzuteilen, dürfen die Top 5 der Schweizer Rangliste beispielsweise nur noch auf Position 1 aufgestellt werden.
Was kompliziert klingt, hat beim SC Fricktal zur Folge, dass in der kommenden Spielzeit beide Equipen etwa gleich stark einzustufen sind. Capitaine und Spitzenfrau Nadia Pfister sagt dazu: «Weil in meinem Team der Gigantos am ersten Interclub-Wochenende die nominellen Nummern 2 und 3 fehlen werden, ist Artemis zumindest zum Saisonauftakt eher zu favorisieren.»
Ob Artemis oder Gigantos: Die beeindruckende nationale Dominanz der Fricktalerinnen mit zuletzt drei Titeln (2018, 2019 und 2021) und einem zweiten Platz 2020 soll gemäss Squashprofi Pfister verteidigt werden. Auf welchem Niveau in der Frauen-NLA mittlerweile agiert wird, zeigt unter anderem die PSA-Weltrangliste, in der derzeit mit Cindy Merlo (Nummer 45), Pfister (60) sowie Ambre Allinckx (80) drei Schweizer Ausnahmekönnerinnen in den Top 80 geführt werden.
Starke regionale Spitze
Was die frühere nationale Squash-Hochburg Basel betrifft, konnte diese Stellung zumindest im Frauenbereich verteidigt werden. Mit Pfister (früher Carnivals Liestal), Jasmin Ballmann. Nadine Frey, Beatrice Walser und Nathalie Vogel stammen fünf aktuelle Fricktaler Kaderspielerinnen aus der Region, dazu kommt noch die inzwischen für Konkurrent Uster auflaufende Céline Walser als derzeitige Nummer 3 der Schweizer Rangliste.
Die grössten Ambitionen dieses Sextetts hat zur Zeit gewiss Nadia Pfister. Die 26-jährige Ramlinsburgerin setzt seit vier Jahren ganz auf die Karte Squash und hat sich in der PSA-Weltrangliste zuletzt sukzessive nach vorne gearbeitet. Als aktuelle Nummer 60 ist sie von ihrem grossen Ziel, einem Top 50-Platz, nicht mehr weit entfernt.
Welchen Aufwand die Schweizer Nationalspielerin betreibt, zeigt ihr derzeitiges Turnierprogramm. Noch am Mittwoch spielte Pfister am Czech Open in Brno, wo sie in der zweiten Runde knapp ausschied. Am Donnerstag folgte die Rückreise in die Schweiz, wo jetzt am Wochenende im Squashzentrum Frick drei Interclubpartien anstehen. Falls sie jedoch kurzfristig Aufnahme ins Hauptfeld des nächste Woche stattfindenden Malaysia Open findet, würde sie vermutlich schon am Samstagabend oder Sonntag nach Asien fliegen. Wertvolle Punkte für die Weltrangliste hätten dann Vorrang vor den Gigantos, die in diesem Fall ihren Appetit wohl in späteren Interclubrunden stillen müssten.
NLA. Frauen. Die Spielrunden starten am Samstag um 10 und 13.30 Uhr
und am Sonntag um 11 Uhr im Squashzentrum Fricktal, Juraweg 23, Frick.
Fehler gefunden?Jetzt melden.