Alles zum Spiel gegen YBDie Chance für den FC Basel wäre da gewesen
Trotz einer souveränen ersten Halbzeit und zwei Traumtoren schafft es der FC Basel nicht, den ersten Sieg gegen den BSC YB seit über eineinhalb Jahren einzufahren.

Die Taktik
Der FCB startet im gewohnten 4-2-3-1. Mit Tschalow im Sturm, weil Szalai sich kurz vor dem Spiel an den Adduktoren verletzt. Die Basler agieren zumeist durch die Mitte und verzichten auf hohe Flanken. Der Russe lässt sich oft fallen, um die Bälle auf die Seiten zu verteilen. Vor dem Berner Tor gefährlich wird es meist nur aus der Distanz, die Präsenz in der Box lässt zu wünschen übrig. Defensiv steht der FCB hoch, lässt YB vor allem in der ersten Hälfte nicht gewähren und kann viele Ballgewinne verzeichnen. Doch im Laufe der Partie wird das Zentrum löchriger, die Basler Spieler lassen sich häufiger auf die Seite ziehen – und mit einem Pass haben die Gäste plötzlich ganz viel Platz.
Die erste Hälfte
In Anbetracht der 11:5-Schüsse geht die FCB-Führung zur Halbzeit in Ordnung. Allerdings ist Xhakas Treffer der einzige Schuss von Rotblau, der den Weg aufs und ins Tor findet . Die anderen zehn Versuche sind allesamt nicht wirklich zwingend. Oft verpasst man den Moment für den Abschluss oder wählt ihn falsch und kann Von Ballmoos so nicht wirklich prüfen. Zudem kommt Fjodor Tschalow zu selten in geeignete Abschlusspositionen. Gut also, dass der FCB in dieser Hälfte defensiv kaum etwas anbrennen lässt. Im Umschaltspiel gegen den Ball ist der FCB aggressiv und kann viele YB-Angriffe im Keim ersticken. Auch die Viererkette macht einen weitgehend soliden Eindruck.

Die zweite Hälfte
YB schafft es, die zweite Hälfte ausgeglichener zu gestalten. Dies liegt hauptsächlich daran, dass der FCB die Kontrolle aus der Hand gibt, sich auf ein offenes Spiel einlässt, anstatt Ruhe hineinzubringen. Das 1:1 durch Fernandes in der 61. Minute ist nicht zwingend, aber die Konsequenz aus den Basler Freiräumen im Zentrum. Sebastiano Espositos Treffer zum 2:1 ist das Highlight der zweiten Hälfte. Wunderbar schlenzt er den Freistoss über die Mauer ins linke obere Eck. Doch bezeichnend für diese FCB-Halbzeit ist die Inkonstanz: Sowohl offensiv als auch defensiv sinkt das Niveau des Basler Spiels für einige Aktionen ab, um sich dann wieder zu bessern. Und YB gelingt durch Kanga das 2:2 für die effizienten Berner.

Der Knackpunkt
In der 59. Minute trifft Sebastiano Esposito nach Vorarbeit von Dan Ndoye den Pfosten. Das 2:0 für die Basler wäre mit ziemlicher Sicherheit die Vorentscheidung gewesen. Stattdessen steht es wenig später 1:1, als Wouter Burger den Schuss von Edimilson Fernandes zum 1:1 abfälscht. Durch diese beiden Aktionen erhält YB spürbaren Aufschwung, was sich in der Ausgeglichenheit des restlichen Spiels widerspiegelt und somit prägend für dessen Ausgang ist.
Der O-Ton
FCB-Trainer Guillermo Abascal zeigte sich nach der Partie enttäuscht von der Leistung seiner Mannschaft. «Ich bin sehr enttäuscht. Uns hat die Aggressivität gefehlt und wir haben zu oft den richtigen Zeitpunkt für den entscheidenden Pass oder den Abschluss verpasst», sagt der Spanier. Der FCB sei zwar von Anfang bis Schluss im Spiel gewesen, jedoch habe die Leidenschaft bei Kontern und den Strafraumaktionen gefehlt.

Die Zwischenbilanz
Der FC Basel steht nach dem Spiel gegen YB am selben Punkt, wie er dies zuvor tat. Die fünf Punkte Vorsprung auf die Berner konnte man verteidigen, den Rückstand auf den FC Zürich nicht verkürzen, obwohl die Zürcher ebenfalls Unentschieden gegen GC spielten. Damit steht man auf Platz zwei und der Abstand zur Spitze beträgt zwölf Punkte. Dies ist insofern eine verpasste Chance, als der FCZ gegen das formschwache GC mit dem Unentschieden gepatzt hat und der FCB durch einen Sieg nochmals so etwas wie Druck auf die Zürcher hätte aufbauen können.
Das nächste Spiel
Am nächsten Sonntag trifft der FC Basel auswärts um 16.30 Uhr auf den FC St. Gallen. Für dieses Spiel wird Andy Pelmard gesperrt sein und Abascal die Innenverteidigung dementsprechend erneut umbauen müssen. Die formstarken Ostschweizer konnten an diesem Wochenende souverän auswärts mit 3:0 gegen den FC Sion gewinnen. Damit liegt ihre letzte Niederlage in der Liga über drei Monate zurück. Sie verloren zuletzt am 18. Dezember mit 1:3 gegen den FCZ. Den Baslern steht eine denkbar schwierige Aufgabe bevor. Mit der frisch gebrochenen Siegesserie reisen sie in den Osten und müssen mit grosser Wahrscheinlichkeit mit einem Sieg dafür sorgen, dass YB nicht aufholen kann. Die Berner treffen am kommenden Samstag auf Schlusslicht Lausanne.
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