«Die Borussia ist wieder da»
Bayern sieht Gladbach endgültig in der Favoritenrolle. Die Fohlen dürfen wieder von der Schale träumen.
«Die Borussia ist wieder da, deutscher Meister wie jedes Jahr», sangen die Gladbach-Anhänger lauthals nach dem Sieg über Bayern (2:1) im ausverkauften Borussia-Park. Mit dem Kultsong erinnerten die Fans an die glorreichen 70er-Jahre, als Gladbach fünf Mal Meister wurde. Minutenlang liessen sich die euphorisierten Spieler, nach dem Treffer in der Nachspielzeit von Rami Bensebaini, von ihrem Anhang feiern.
Es sind 43 Jahre her, seitdem Gladbach die Schale gewonnen hat. Doch diese Saison stehen die Zeichen gut für einen Titelgewinn. Nach 14 Spieltagen sind die Fohlen an der Tabellenspitze. Und zumal man gegen Rekordmeister Bayern München gewonnen hat (2:1), dürfen die Borussen wieder von der Meisterschaft träumen. Noch schlägt jedoch Trainer Marco Rose keine lauten Töne an. Er weiss natürlich auch, dass noch 20 Spiele zu bestreiten sind. Doch nach dem Sieg über Bayern, gab der 43-Jährige seine Zurückhaltung im Hinblick auf den Meistertitel zumindest ein Stück weit auf. «Wir haben gegen den Deutschen Meister gespielt. Jeder hat gesehen, wo wir hinwollen», sagte Rose, ohne das Wort Meisterschaft in den Mund zu nehmen.
Selbst für die Bayern ist Gladbach Titelfavorit. «Das ist momentan die Benchmark. Wer vorne ist, der hat den Anspruch darauf», sagte Bayerns Sportchef Hasan Salihamidzic. Gladbachs neue Mentalität, der unbändige Siegeswille, brachte Rose vor der Saison vom österreichischen Meister Red Bull Salzburg mit nach Gladbach und schlägt sich im Spiel nieder. Aus der Überlegenheit der Bayern bis zur Pause, entwickelten die Fohlen nach dem 0:1 eine klare Dominanz.
Bayern mit Negativrekord
Während Gladbach wieder vom Meistertitel träumen kann, wird die Saison für die Bayern allmählich zu einem Albtraum. Nach 14 Spielen kommen die Münchner auf 24 Punkte. In der Tabelle liegt man nach vierzehn Spieltagen mit deutlichem Rückstand auf die Borussia (7 Punkte) abgeschlagen auf dem siebten Platz. Das ist die schwächste Ausbeute der Bayern seit neun Jahren – und zu wenig für eine Mannschaft mit Ansprüchen auf den Titel. «Nach zwei Niederlagen in Folge ist die Stimmung hier natürlich nicht brillant», kommentierte Stürmer Thomas Müller.
Auch die Trainerdiskussion dürfte die jüngste Niederlage der Bayern wieder befeuert haben. Die Zukunft von Interimstrainer Flick ist ungewiss. Bezüglich der Trainerfrage will Bayern-Sportchef Hasan Salihamidzic erst nach dem 17. Spieltag Bilanz ziehen und danach entscheiden.
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