Promotion LeagueDie Black Stars steigen ab
Trotz Führungstreffer nach nur vier Minuten verliert «Black» das Spiel gegen die U-21 des FC Sion mit 1:4. Trainer Bakovic sagt: «Wir sind keine Mannschaft».

Der Sportchef des FC Black Stars, Peter Faé, sagte im Vorfeld der Partie gegen die U-21 des FC Sion, dass es Schlimmeres gäbe, als abzusteigen. Er wollte Ruhe in den Abstiegskampf bringen, vielleicht auch etwas den Druck von den Spielern nehmen. Doch der Auftritt des Teams von Branko Bakovic an diesem Samstag legt den Gedanken nahe, dass sich die Spieler Faés Äusserung zu sehr zu Herzen nahmen.
Denn die Black Stars zeigten – trotz Führungstreffer durch Atdhe Rashiti in der vierten Minute – gerade in der ersten Halbzeit einen Auftritt, der die Entschlossenheit, die es im Abstiegskampf eigentlich bräuchte, vermissen liess. Auch wenn Trainer Bakovic nach dem Spiel überzeugt davon war, dass jeder Spieler den Abstieg unbedingt verhindern wollte, sprach das Gezeigte eine andere Sprache. So kam Sion in der 38. Minute zum Ausgleich und konnte in der zweiten Hälfte noch drei weitere Tore erzielen.
Chancen auf einen Treffer
Obwohl es bei einem 1:4-Endstand unwahrscheinlich klingt, hätte «Black» dieses Spiel aber auch gewinnen können. Einmal mehr war es die Chancenauswertung, die dem Team zum Verhängnis wurde. So hatte Seydou Kiendrebeogo in der 48. Minute die Chance, per Penalty in Führung zu gehen, vergab diese aber. Und nur fünf Minuten später traf Patrick Luan Dos Santos – ebenfalls per Elfmeter – für den FC Sion.
Auch in der Folge wären die Chancen auf einen Treffer da gewesen, doch Rashiti vergab zweimal alleine vor Sion-Goalie Shaban Kuquku (54. und 93.) und auch Kiendrebeogo (65.) und Suleyman Turkes (68.) brachten den Ball nicht im Tor unter.
Dabei wäre zumindest ein Punkt so wichtig gewesen, um die Chancen auf den Klassenerhalt zu wahren. Mit der Niederlage liegt man nun drei Punkte hinter dem SC YF Juventus zurück. Zwar wäre es möglich, diesen Rückstand in der letzten Runde noch aufzuholen, aber das zehn Treffer schlechtere Torverhältnis der «Blacks» stellt eine wohl unüberwindbare Hürde dar.

Trainer Bakovic fand nach dem Spiel klare Worte: «Wenn du diese Chancen nicht machst, dann musst du das Spiel verlieren, dann musst du absteigen.» Die Chancenverwertung sei schon in der gesamten Rückrunde das Problem. Anfänglich hätte man es auf die vielen Absenzen in der Offensive schieben können, aber dass man auch zum Ende der Saison den Ball kaum ins Tor bringt, liesse sich damit nicht mehr rechtfertigen.
Die Black Stars erzielten 33 Tore in 35 Partien. Zum Vergleich: Die U-21 des FC Sion, die bereits als Absteiger feststeht, erzielte deren 47. «Black» ist in Sachen Torgefahr das mit Abstand schlechteste Team der Liga. Der Trainerwechsel von Samir Tabakovic zu Bakovic, den es bei den Black Stars zum Ende der Hinrunde gab, erzielte folglich nicht die gewünschte Wirkung. Vielmehr stürzte «Black» unter Bakovic noch weiter ab, fiel seit seiner Übernahme von Platz 11 auf Platz 15 zurück, wenn man die Abstiegs- und Qualifikationsrunde zusammenzählt.
Mannschaftsinterne Probleme
Bakovic tut sich schwer, eine sportliche Begründung für eine solche Leistung zu finden. Zwischenmenschlich sieht das jedoch anders aus: «Der Grund für das Ganze ist, dass wir keine Mannschaft sind», sagt der Trainer. Er spielt damit auf offenbar vorhandene mannschaftsinterne Probleme an, welche den Zusammenhalt des Teams schwächen. So musste erst letzten Donnerstag das Training abgebrochen werden, weil es zu einer körperlichen Auseinandersetzung kam.
Ab nächster Saison werden die Basler also in der 1. Liga spielen. Dass damit ein Umbruch im Verein einhergeht, ist unausweichlich. Wie dieser genau aussieht, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Einige Spieler werden die Mannschaft verlassen wollen, andere werden es müssen.
Gefragt nach seiner Zukunft in der ersten Mannschaft, äussert sich Trainer Bakovic deutlich: «Ich bin seit zehn Jahren beim Verein und habe mit Peter Faé schon abgemacht, dass ich nächste Saison weiterarbeite.» Er zeigt sich dem Verein verbunden, auch wenn er weiss, dass die schwierige Phase, in welcher sich «Black» befindet, in der 1. Liga nicht einfach aufhört: «Wenn man jetzt die Mannschaft nicht richtig vorbereitet, geht es weiter. Auch eine Liga weiter unten.»
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