Die bewegte Frau
Verena Siegrist hat ein Buch über ihr Leben geschrieben – aus Empörung. Der Staatsschutz hat die linke Aktivistin 40 Jahre lang beschattet und fichiert.

Verena Siegrist empört sich. Auch heute noch – 17 Jahre nachdem sie ihre Fichen erstmals durchgesehen hat. Der Staatsschutz hatte sie und ihren Mann von 1949 bis 1989 observiert. Er hatte ihr Telefon abgehört und Spitzel an politische Versammlungen geschickt, an denen sie teilnahmen. Die Akten über Verena und Albert Siegrist waren mit einem «V» versehen – sie gehörten zur Kategorie der «Gefährlichen». Im Ernstfall hätte die Bundespolizei das Ehepaar sofort verhaftet und in ein Sonderlager gesteckt.