Die ausgebremste Revolution
Der arabische Frühling hatte hoffnungsvoll begonnen. Während in Syrien und Libyen die Lage nun hoffnungslos verfahren ist, macht sich auch in Ägypten und Tunesien Ernüchterung breit.
Am gestrigen Mittwoch war der arabische Frühling von zwei Extremen geprägt. Die Welt konnte zusehen, wie der ehemalige ägyptische Präsident Hosni Mubarak sich vor Gericht verantworten musste, hinter Gittern, auf einer Liege, gedemütigt. Gleichzeitig bekamen in Syrien Regimegegner einmal mehr den Zorn von Präsident Bashar al-Assad zu spüren. In Hama schossen Panzer auf unbewaffnete Demonstranten. Die Welt erfuhr durch Handyfilme davon, die im Internet gepostet wurden.
Wie es im Jemen weitergeht, ist unklar. In Libyen und Syrien halten sich die Diktatoren hartnäckig an der Macht. In Bahrain wurde die Revolution im Keim erstickt. In anderen Ländern wie Marokko, Saudiarabien und Jordanien wurde die aufgebrachte Bevölkerung mit Mini-Zugeständnissen und Geld wieder an die Leine genommen. Die Zwischenbilanz des arabischen Frühlings fällt durchzogen aus.