Dichterin und Feministin Adrienne Rich ist tot
Die Aktivistin der Frauen- und Lesbenbewegung starb vergangenen Dienstag in ihrem Haus im kalifornischen Santa Cruz.

Wie die «New York Times» gestern berichtete, starb die 82-jährige Rich im Kreise ihrer Familie. Die geschiedene Mutter von drei Söhnen war seit über 30 Jahren mit ihrer Partnerin, Schriftstellerin Michelle Cliff, zusammen. Die Feminismus-Theoretikerin verfasste Dutzende Werke von Dichtkunst und Prosa, sie lehrte in renommierten Universitäten und gewann zahlreiche Preise, darunter den National Book Award (1974).
Auf Bill Clintons Ehre verzichtete sie
Die Tochter eines Medizin-Professors und einer Pianistin brachte schon als Studentin ihren ersten Gedichtband heraus. 1953 heiratete sie den Harvard-Ökonomen Alfred H. Conrad, mit dem sie drei Söhne hatte. Die Ehe ging 1970 auseinander. In den 60er Jahren verfasste Rich die ersten feministischen Werke. Später schrieb sie über Rassismus, die Bürgerrechtsbewegung, den Vietnamkrieg und soziale Gerechtigkeit.
1997 weigerte sich die Schriftstellerin, von dem damaligen US-Präsidenten Bill Clinton die National Medal of the Arts anzunehmen. Sie protestierte damit gegen die Ehrung von «ein paar Vorzeigekünstlern» und erklärte weiter, sie könne keinen Preis vom Weissen Haus in Empfang nehmen, «denn die Bedeutung von Kunst, wie ich sie verstehe, ist mit der zynischen Politik dieser Regierung unvereinbar».
In deutscher Übersetzung erschienen unter anderem Richs Gedichtband «Der Traum einer gemeinsamen Sprache» und die Bücher «Von Frauen geboren. Mutterschaft als Erfahrung und Institution» und «Um die Freiheit schreiben. Beiträge zur Frauenbewegung».
SDA/omue
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