Deutschland hat sich mit Singapur auf ein Steuerabkommen geeinigt
Singapur Mit einem neuen Steuerabkommen mit Singapur will sich Deutschland Informationen über Konten deutscher Steuerpflichtigen im südostasiatischen Stadtstaat beschaffen.
Die Regierung in Berlin schwächt damit aber auch Argumente der Opposition im Kampf gegen das Steuerabkommen mit der Schweiz. Deutsche Oppositionspolitiker warfen Schweizer Banken unlängst vor, deutschen Steuerhinterziehern vor der möglichen Einführung der Abgeltungssteuer beim Schwarzgeldtransfer nach Singapur zu helfen. Sowohl aus der Schweiz wie aus Singapur wurde dies bestritten - durch den Ausbau der Zusammenarbeit zwischen Berlin und Singapur wären solche Transfers aber ohnehin zwecklos. «Wir haben uns grundsätzlich über eine Ergänzung unseres Steuerabkommens geeinigt», sagte der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble am Sonntag in Singapur. Details nannte er noch keine. Schon seit geraumer Zeit ist jedoch bekannt, dass beide Länder seit Monaten über eine Ergänzung ihres Doppelbesteuerungsabkommens von 2004 verhandeln. Singapur sorgt sich um seinen Ruf Ziel von deutscher Seite sind ein umfassender Informationsaustausch und mehr Auskunftsrechte über Schwarzgelder deutscher Steuerflüchtlinge in Singapur. Aber auch der Stadtstaat hat ein Interesse an einem neuen Abkommen, da er mit dem Image als Steueroase zu kämpfen hat. Ein Auskunftsabkommen mit Deutschland wäre nützlich, um den Ruf als seriösen Finanzplatz zu pflegen. Auf der «grauen Liste» der Industrieländer-Organisation OECD über Länder, die einen Austausch von Informationen verweigern, steht das Land seit einigen Jahren nicht mehr. Singapur hat bereits mit 35 anderen Staaten ein Steuerabkommen. Besonders viel Geld aus Europa liegt im Stadtstaat allerdings ohnehin nicht: Nach Angaben von Diplomaten beläuft sich das total der verwalteten Vermögen bei 1,4 Billionen US-Dollar, wobei nur drei bis vier Prozent davon aus Europa stammen.
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