Deutschland fliegt raus – Österreich verblüfft
Die Viertelfinals der Frauen-EM haben mit dicken Überraschungen geendet. Vor allem Österreichs Fussballerinnen sorgen für einen Exploit.
Für Deutschland bedeuteten an der Frauen-EM in den Niederlanden bereits die Viertelfinals Endstation. Der Titelverteidiger unterlag Dänemark in Rotterdam im auf Sonntagmittag verlegten Spiel überraschend 1:2.
Seit 1995 hatte Deutschland bei den Frauen sämtliche sechs EM-Finals gewonnen, in diesem Jahr nun, bei der zwölften Austragung des Kontinental-Turniers, scheiterte die DFB-Auswahl überraschend früh und trotz einer 1:0-Führung. Bereits in der dritten Minute ging der Favorit durch Isabel Kerschowski in Führung – auch begünstigt durch einen Fehler von Dänemarks Torhüterin Lykke Petersen.
Muss die Trainerin gehen?
Kurz nach der Pause glich Dänemark durch ein Kopfballtor von Nadia Nadim aus, sieben Minuten vor Ende der regulären Spielzeit sorgte die Verteidigerin Theresa Nielsen für den verdienten und umjubelten Siegtreffer der Däninnen – und damit für eine grosse Überraschung. Der achtmalige Europameister Deutschland, im vergangenen Sommer auch erstmals Olympiasieger geworden, präsentierte sich völlig verunsichert. «Uns hat einfach die Aggressivität und die Überzeugung gefehlt», sagte Deutschlands Torhüterin Almuth Schult. In deutschen Medien wird bereits gemunkelt, dass Nationaltrainerin Steffi Jones um ihren Job zittern muss.
Die Partie in Rotterdam zwischen Dänemark und Deutschland hatte am Samstagabend wegen der Unbespielbarkeit des Platzes nach starken Regenfällen nicht angepfiffen werden können und musste auf Sonntag verschoben werden.
Österreich verblüfft weiter
Im Halbfinal am Donnerstag bekommt es Dänemark mit den überraschenden Österreicherinnen zu tun, die in ihrem ersten EM-Endrundenspiel überhaupt die Schweiz bezwungen hatten. Nach 120 Minuten stand es in Tilburg gegen Spanien 0:0, im Penaltyschiessen bewies die Nummer 14 Europas die besseren Nerven. Alle fünf Österreicherinnen trafen souverän; als Einzige scheiterte die Spanierin Silvia Meseguer an der Austria-Schlussfrau Manuela Zinsberger.
Wie sehr die EM-Debütantinnen derzeit auf einer Wolke der Euphorie schweben, demonstrierten sie vor dem Elfmeterschiessen eindrücklich. Während die Spanierinnen mit versteinerten Mienen dastanden, lachten und scherzten die Österreicherinnen. Ihr Prunkstück ist die Abwehr. In vier Spielen haben sie erst ein Gegentor erhalten.
Taylor macht England happy
Einmal mehr gescheitert ist Frankreichs vermeintlich goldene Generation. Die bereits in der Vorrunde enttäuschenden Französinnen verloren erstmals seit 43 Jahren wieder gegen England. Das entscheidende 1:0 erzielte Topskorerin Jodie Taylor mit ihrem bereits fünften Treffer des Turniers kurz vor Ablauf einer Stunde.
Die «Lionesses» (Löwinnen) genannten Engländerinnen treffen im Halbfinal auf Gastgeber Niederlande, das bereits am Samstag 2:0 gegen Schweden gewonnen hatte. Beide Teams gewannen sämtliche vier Partien innerhalb von 90 Minuten.
EM-Viertelfinals der Frauen. Sonntag: Deutschland - Dänemark 1:2 (1:0) 5251 Zuschauer (in Rotterdam). - Tore: 3. Kerschowski 1:0. 49. Nadim 1:1. 83. Nielsen 1:2.
Österreich - Spanien 0:0; Österreich 5:3-Sieger im Penaltyschiessen - 3488 Zuschauer (in Tilburg). - Penaltyschiessen: Feiersinger 1:0, Garcia 1:1; Burger 2:1, Sampedro 2:2; Aschauer 3:2, Meseguer (Zinsberger hält); Pinther 4:2, Corredera 4:3; Puntigam 5:3.
England - Frankreich 1:0 (0:0) 6283 (in Deventer). - Tor: 60. Taylor 1:0.
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