Deutsche Gelder fliessen wieder in die Schweiz
Die Euro-Krise bringt überraschende Zuwächse für Schweizer Banken aus Deutschland und anderen EU-Ländern. Und nun handelt es sich um versteuertes Geld.

Trotz der Debatten um Steuerhinterziehung und gestohlene Bankdaten, fliessen laut einem Bericht in der aktuellen Ausgabe der «NZZ am Sonntag» offenbar wieder Gelder von deutschen Kunden in die Schweiz. Von einer Flucht in die Schweiz wolle bei den Banken demnach niemand reden, doch der Trend stimme.
«Das Interesse aus dem Euroraum steigt», zitiert das Blatt eine Sprecherin der Genfer Privatbank Lombard Odier, «es gibt vermehrt Anfragen, und zwar von einer sehr unterschiedlichen Kundschaft: von Privatpersonen bis zu Family Offices.» Laut der Sprecherin handelt es sich ausschliesslich um versteuerte Gelder.
Stärkeres Interesse am Schweizer Franken
Auch die Bank Sarasin registriert nach Angaben von Benedikt Gratzl, Leiter der Unternehmenskommunikation, ein erhöhtes Interesse aus Deutschland und anderen EU-Staaten – obwohl die Leute nicht gerade Schlänge stünden, wie die «NZZ am Sonntag» ihn zitert. «Zudem schichten bestehende Kunden von Euro in Gold, Franken und andere sichere Währungen um», so Gratzl weiter.
Die Raiffeisen-Gruppe berichtet ebenfalls von deutschen Kunden, die von der Sicherheit des Schweizer Frankens angezogen würden. Mediensprecher Franz Würth wird in dem Artikel mit der Aussage zitiert, es gebe deutsche Kunden, die im grenznahen Raum Konten eröffneten.
Langfristige Entwicklung schwer abzuschätzen
Bei der Bank Vontobel registriert man die Entwicklung mit Zufriedenheit. Erfreulich sei Umstand, dass der Schweizer Finanzplatz in Europa als sicherer Hafen wahrgenommen werde, sagte Sprecher Reto Giudicetti laut dem Zeitungsbericht. «Hier scheinen die konservativen, Schweiz-typischen Werte wie Rechtssicherheit, Stabilität und Verlässlichkeit ins Gewicht zu fallen», zitiert das Blatt.
Ob die neue entdeckte Liebe zur Schweiz langfristiger Natur sei, so schreibt die «NZZ am Sonntag» weiter, müsse sich erst noch weisen. Und erwähnt in diesem Zusammenhang den Chef einer Vermögensverwaltungsfirma mit einigen Beratern in Deuschland, dem zufolge es vielen Kunden bereits genüge, bei ihrer deutschen Bank ein Konto in Schweizer Franken zu eröffnen.
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