Deutsch-französische Brigade für Zentralafrika
Die Verteidigungsminister Deutschlands und Frankreichs einigten sich auf eine engere Militärkooperation. Als Nächstes soll ein gemeinsamer Einsatz in Afrika der Region mehr Stabilität bringen.

Deutschland und Frankreich wollen ihre militärische Zusammenarbeit weiter ausbauen. Die Verteidigungsminister beider Länder verständigten sich am Montagabend bei einem Treffen in Paris darauf, die deutsch-französische Brigade weiterzuentwickeln.
«Sie ist auch Ausdruck der deutsch-französischen Freundschaft», sagte die deutsche Ministerin Ursula von der Leyen nach dem Gespräch. «Ich habe mich über das klare Bekenntnis Frankreichs zu unserer deutsch-französischen Brigade gefreut.»
Im Gespräch ist ein Einsatz der deutsch-französischen Brigade im westafrikanischen Mali. Dort bildet die EU seit einem Jahr Soldaten der malischen Armee aus, die im Norden des Landes gegen islamistische Aufständische kämpft.
Die deutsch-französische Brigade, die in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen feiert, gilt als eines der wenigen gelungenen Beispiele gemeinsamer europäischer Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Mehrfach waren Teile die Brigade, der rund 5000 Soldaten angehören, bereits auf dem Balkan im Einsatz.
Dämpfer im Dezember
Im Dezember bekam das Vorzeigeprojekt einen Dämpfer, als die französische Regierung ankündigte, 1000 Soldaten und Zivilangestellte vom Brigade-Standort im baden-württembergischen Donaueschingen abzuziehen und damit den letzten rein französischen Verband in Deutschland aufzulösen.
Der Einsatz der Truppe in Mali könnte Frankreich beim Kriseneinsatz in der Zentralafrikanischen Republik entlasten. Dort versucht Frankreich zusammen mit afrikanischen Truppen, die grausamen Kämpfe zwischen muslimischen Seleka-Kämpfern und christlichen Bürgerwehren zu beenden.
Die EU hat am Montag eine Unterstützungsmission beschlossen, an der sich Deutschland mit Transport- und Sanitätsflugzeugen beteiligen will. Die internationale Gemeinschaft sprach zudem insgesamt 366 Millionen Euro für humanitäre Hilfe in Zentralafrika, wie die zuständige EU-Kommissarin Kristalina Georgiewa in Brüssel mitteilte.
Mehr Stabilität für Afrika
Bei dem Gespräch zwischen von der Leyen und ihrem französischen Amtskollege Jean-Yves Le Drian in Paris ging es auch darum, wie man grundsätzlich mehr Stabilität in die gesamte Region bringen kann.
«Wir haben ausführlich besprochen, wie Europa der Afrikanischen Union helfen kann, wieder Sicherheit und Stabilität in die Krisenregionen der Mitte Afrikas zu bringen», sagte von der Leyen. Ihr Besuch in Paris war ihr zweiter Antrittsbesuch als Verteidigungsministerin nach London in der vergangenen Woche.
SDA/chk
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