Detroit droht im April der Bankrott
Die einst glanzvolle Motor City Detroit schlittert immer tiefer in die roten Zahlen. Nun versuchen die Verantwortlichen in der Auto-Metropole, das Steuer herumzureissen.
In der Motor City herrscht dieser Tage ein emsiger Betrieb. In einer Fernsehansprache wandte sich Bürgermeister Dave Bing an die knapp eine Million Bewohnerinnen und Bewohner und legte die katastrophale Finanzlage dar: «Ohne Änderungen wird die Stadt Ende April kein Geld mehr haben», sagte Bing.
Bereits am Wochenende wurde die Entlassung von 1000 Stadtangestellten angekündigt. «Unsere Finanzkrise wird Opfer von allen fordern», sagte Bing. Laut der Nachrichtenagentur AP verlieren 9 Prozent der 11'000 städtischen Arbeiter ihren Job. Zentrale Funktionen wie Polizei und Feuerwehr würden so weit als möglich geschont.
Gewerkschaften entscheiden
Doch das reicht noch nicht. Bing will die verbleibenden Löhne um 10 Prozent senken und Kürzungen bei den Pensionen vornehmen. Scheitert der Bürgermeister mit seinem Plan, würde ein Zwangsverwalter des Bundesstaates Michigan eingesetzt. Der Ökonom David L. Littmann warnte auf «CNN», dass dann noch drastischere Massnahmen drohten.
So sollen die Steuern angehoben werden. Weitere Pläne sehen vor, die Zuschüsse für den Zoo, das Kunstmuseum und das Charles H. Wright Museum für Afroamerikanische Geschichte gestrichen werden. Laut der «Detroit Free Press» kommt auch die öffentliche Schule nicht ungeschoren davon. Diese soll der Stadt endlich eine ausstehende Stromrechnung von 15 Millionen Dollar bezahlen.
Bezüglich der Job-Kürzungen wird die Haltung der traditionell starken Gewerkschaften in der Industriestadt entscheidend sein. Diese sehen die Notlage der Stadt zwar ein. «Aber Leute zu entlassen und gleichzeitig solch drakonische Reduktionen zu verlangen, ist gar nicht hilfreich», sagt Al Garrett von der Vereinigung der Staatsangestellten Michigans.
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