Desaströses Zeugnis für Japan
Nach tagelanger Untersuchung kommt die internationale Atomenergiebehörde zum Schluss: Die japanischen Behörden haben die Tsunami-Gefahr unterschätzt. Die Experten stellen klare Forderungen.

Die japanischen Behörden haben nach Ansicht einer Untersuchungskommission der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) die Gefahr von Tsunamis für Atomkraftwerke unterschätzt. Nach der Havarie der Nuklearanlage in Fukushima habe Japan jedoch vorbildlich reagiert, heisst es in einem vorläufigen Bericht, der am Mittwoch veröffentlicht wurde.
Um ähnliche Unfälle in Zukunft zu vermeiden, müssten weitere Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden, forderten die Experten. Das Team, dem Experten aus zwölf Ländern angehörten, hatte eine Woche lang die Sicherheitsmassnahmen und das Krisenmanagement in Japan untersucht. Der vollständige Bericht der Kommission soll auf einer Konferenz in Wien vom 20. bis zum 24. Juni vorgestellt werden. Die IAEA-Experten forderten, aus dem Unglück in Japan müssten weltweit Lehren gezogen werden.
Bis zu 15 Meter hohe Wellen
Die Atomanlage Fukushima Daiichi war durch das Erdbeben der Stärke 9,0 vom 11. März und den dadurch ausgelösten Tsunami schwer beschädigt worden. Es kam zu Explosionen in einigen Reaktorgebäuden, Bränden und Kernschmelzen in Reaktoren. Mehr als 80'000 Menschen wurden aus einer schnell eingerichteten Sperrzone um das Atomkraftwerk evakuiert.
Das potenzielle Ausmass eines Tsunamis sei in Fukushima, aber auch in anderen Atomkraftwerken in Japan unterschätzt worden, erklärten die Experten. Die Wellen, die das Kraftwerk trafen, waren wohl bis zu 15 Meter hoch. Die Schutzmassnahmen seien einfach überrollt worden.
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