Der Yuan soll in Shanghai frei gehandelt werden
Die Regierung in Peking plant eine teilweise Freigabe des Yuan-Wechselkurses. Bislang war dieser fix.

China erwägt, den Wechselkurs seiner Währung erstmals teilweise freizugeben. Der Yuan solle im geplanten Zollfreigebiet der Wirtschaftsmetropole Shanghai frei gehandelt werden können, heisst es in Plänen der Regierung, die der Nachrichtenagentur AFP vorlagen. Die Dokumente enthalten allerdings nicht die explizite Aussage, dass der Wechselkurs dort künftig komplett vom Markt bestimmt werden soll.
Bislang kontrolliert China die Geschäfte mit seiner Währung genau: Die chinesische Zentralbank gibt täglich einen fixen Wechselkurs für den Yuan vor. Der Wert des Yuan wird somit nicht wie bei anderen Währungen üblich durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Westliche Staaten kritisieren, der Yuan sei dadurch unterbewertet. Das mache chinesische Exporte besonders billig und damit konkurrenzfähiger als Produkte anderer Staaten.
Vorteile für China
Die Freigabe des Wechselkurses soll im Zollfreigebiet von Shanghai den Plänen zufolge nun als erster Test erfolgen. Bedingung sei, «dass das Risiko kontrolliert werden kann». Dies soll auch das Zollfreigebiet insgesamt aufwerten. Die chinesische Regierung hatte die Einrichtung im vergangenen Monat beschlossen, sie soll der freien Wirtschaft in der Sonderverwaltungszone Hongkong Konkurrenz machen. Hinter dem Projekt steht vor allem der neue chinesische Regierungschef Li Keqiang.
Firmen, die am freien Handel mit dem Yuan teilnehmen wollen, müssten im Zollfreigebiet registriert sein und dort spezielle Konten eröffnen, erfuhr AFP von einem mit den Plänen vertrauten Regierungsbeamten. In den meisten Fällen würden die Unternehmen dann aber gezwungen, ihre anderen Konten in China zu schliessen.
Eine Freigabe des Yuan-Wechselkurses hätte auch für China Vorteile: Die Volksrepublik würde vom Dollar unabhängiger, wenn Waren einfacher in Yuan handelbar wären. Der Staat hat bereits gigantische Dollar-Reserven.
AFP/ajk
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