Der Wert der unabhängigen Währung
Ex-Bundesrat Pascal Couchepin spekuliert darauf, dass die Schweiz unter Druck den Franken aufgeben und den Euro einführen müsste. Im Interesse des Landes wäre das nicht.

Anders als in den 90er-Jahren wird ein möglicher EU-Beitritt heute selbst von den Befürwortern nur noch defensiv begründet: Nicht die Begeisterung für das europäische Projekt wird hauptsächlich angeführt, sondern die Drohung mit dramatischen Nachteilen, die uns durch die anhaltende Nichtmitgliedschaft erwachsen könnten. Das jüngste Beispiel dieser Art liefert Ex-Bundesrat Pascal Couchepin in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag». Den grössten Druck, der dereinst zu einer Mitgliedschaft bei der EU zwingen könnte, ortet Couchepin beim Franken. Der Ex-Bundesrat wörtlich: «Was, wenn der Franken eines Tages gegenüber dem Euro immer weiter steigt? Vielleicht müssen wir dann erkennen, dass wir uns in dieser grossen Welt – neben Dollar, Euro und Yen – die eigenständige Währung nicht mehr leisten können.»