Der VAR macht aus Gelb-Rot direkt Rot
Was der Videobeweis auslösen kann, zeigt eine Szene aus Polen, die nach dem umstrittenen Penalty-Entscheid zugunsten der Bayern im DFB-Pokal viral geht.
Wie Videobilder einen Beschluss eines Fussball-Schiedsrichters beeinflussen können, zeigt ein Beispiel aus Polen. In der höchsten Liga, der Ekstraklasa, ereignete sich beim Spiel Legia Warschau gegen Cracovia eine besonders kuriose Szene. William Rémy holte in der 74. Minute einen Gegenspieler der Gäste aus Krakau von den Beinen und trat nach. Der Unparteiische zeigte dem bereits sieben Minuten zuvor verwarnten Franzosen die Gelbe Karte und stellte ihn mit Gelb-Rot vom Platz.
Am Spielfeldrand schaute er sich die Wiederholung des Fouls aber noch einmal an und erkannte, wie brutal Rémy vorgegangen war. Dies war dem Referee zuvor offenbar entgangen. Er bat den Täter wieder auf den Rasen und gab ihm zu verstehen, dass die Gelbe Karte nicht zählt. Der Verteidiger freute sich, doch nur ganz kurz, denn stattdessen sah er direkt Rot. So erhöhte sich das Strafmass für Rémy.
Die Partie fand zwar bereits am 17. Februar statt. Das Video machte schon damals im Netz die Runde, doch nach den Ereignissen vom Mittwoch in Bremen geht es nun erst recht viral. Auch andere Videos von VAR-Entscheiden kursieren derzeit. Jenes von Rémys Platzverweis dürfte allerdings als Paradebeispiel gelten.
Das Negativbeispiel
Wer am Mittwochabend das Pokal-Halbfinalspiel zwischen Werder Bremen und Bayern München (2:3) mitverfolgt oder sich die umstrittene Szene im Nachhinein angeschaut hatte, fragte sich: «Ist das wirklich ein Penalty?» Und sogar für viele Bayern-Fans bleibt bis heute unverständlich, weshalb Schiedsrichter David Siebert stur an seinem Penalty-Entscheid festhielt, statt sich mit Videobildern zu vergewissern, ob er tatsächlich richtig liegt.
Video: Der umstrittene Penalty in Bremen
Bayern bekommt gegen Werder einen Foulelfmeter zugesprochen: Der Entscheid ist gemäss dem DFB-Video-Schiedsrichterchef nicht korrekt. (Video: SRF)
Hätte sich der Unparteiische den Zweikampf zwischen Werders Gebre Selassie und Kingsley Coman in der Wiederholung angesehen, wäre sein Beschluss vielleicht anders ausgefallen. Unabhängig davon würde Siebert jedenfalls nicht so heftig in der Kritik stehen. Gemäss Jochen Drees, Video-Schiedsrichterchef innerhalb des DFB, hätte es zu einem sogenannten On-Field-Review kommen müssen. Aus seiner Sicht traf Siebert eine Fehlentscheidung.
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