«Der Trainer hat bei Barça nichts zu sagen»
Johan Cruyff sieht den Grund für den Niedergang des FC Barcelona in der Führung des Clubs. Lionel Messi und Neymar zu beschuldigen, sei Unfug.
Hollands Jahrhundertfussballer Johan Cruyff, der den FC Barcelona von 1988 bis 1996 trainierte, nimmt Trainer und Spieler der Katalanen nach dem Ausscheiden in den Viertelfinals der Champions League in Schutz und attackiert stattdessen die Führungsriege um Präsident Josep Maria Bartomeu und dessen Vorgänger Sandro Rosell.
«In Barcelona entscheidet seit vier Jahren nicht mehr der Trainer», wird Cruyff von der Sportzeitung «Marca» zitiert. Dies illustrierte er anhand eines Beispiels: «Nach ihrem Amtsantritt haben diese Leute als Erstes den Spieler Tschigrinski verkauft, gegen den Willen von Guardiola. Sie sind der Grund dafür, dass es stetig abwärts geht.» Der Ukrainer Dmitri Tschigrinski wechselte 2009 für 25 Millionen Euro von Schachtar Donezk zu Barça, wurde nur ein Jahr später aber wieder für die Hälfte der Summe zurück in die Ukraine transferiert.
Der aktuelle Barça-Coach Tata Martino habe mit den gleichen Problemen zu kämpfen. «Martino tut, was er kann. Aber es ist sehr schwierig, wenn man etwas beschliessen will, die Clubspitze einen aber nicht gewähren lässt», betonte Cruyff. Das Ende der Dominanz des FC Barcelona mit fehlendem Erfolgshunger oder der Phrase vom Ende eines Zyklus zu begründen, sei Unsinn. Diese Geschichten seien der Presse von oben diktiert worden.
Sorgen macht sich der Niederländer um den immer wieder kritisierten Toptransfer Neymar: «Er ist ein Opfer des Geldes, seines Vaters und des Clubs. Ein 21-jähriger Junge, der sich verbessern kann, dem es aber auch erlaubt sein muss, einmal ein paar Fehler zu machen. Was mit dem Jungen getan wird, ist ungerecht.»
Das Gerücht, er habe vor ein paar Wochen zum Verkauf von Lionel Messi geraten, dementierte Cruyff entschieden. Stattdessen forderte er dazu auf, den Argentinier objektiver zu bewerten. «Vor ein paar Tagen war er noch der Beste der Welt und nun soll er der Schlechteste sein», bemerkte Cruyff zur jüngsten Polemik um den Weltfussballer der Jahre 2009 bis 2012. Messi sei durchaus in der Lage, Barça zurück an die europäische Spitze zu führen. «Er ist ein grandioser Fussballer. Warum sollte er das nicht können?»
Die spanische Presse hatte Messi nach dem Ausscheiden gegen Atlético besonders ins Visier genommen. Vorab seine bescheidene Laufleistung – nur der Torhüter spulte noch weniger Kilometer ab – wurde ihm vorgehalten.
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