Der Teufel ist ein Variétékünstler
Das Zürcher Opernhaus zeigt Charles Gounods Oper «Faust» – in Stummfilm-Ästhetik. Das ist unterhaltsam, lässt aber lange ziemlich kühl.
Riecht es hier nach Schwefel? Aber nein, höchstens ein wenig nach parfümierter Pomade. Dieser Méphistophélès singt zwar Bass und trägt Schwarz, aber eine wirklich finstere Figur ist er nicht. Eher ein Variétékünstler, das hat der Regisseur Jan Philipp Gloger ganz richtig gesehen: einer, der seine Auftritte mit Lämpchen und Glitzervorhang in Szene setzt, der seine Tricks beherrscht und sein Publikum kennt.