Der Terror-Chef wollte Obama töten
Osama bin Laden wünschte sich die Ermordung von US-Präsident Barack Obama. Und er glaubte, dass al-Qaida ihr Image auffrischen müsse, um für Muslime attraktiv zu bleiben.

Al-Kaida-Führer Osama bin Laden hat sich nach Aussage eines früheren US-Regierungsvertreters die Ermordung von Präsident Barack Obama und General David Petraeus gewünscht. Er glaube aber nicht, dass dies bin Ladens oberste Priorität gewesen sei, sagte der frühere Direktor des Nationalen Zentrums für Terrorabwehr in den USA, Michael Leiter, dem Fernsehsender NBC.
Eher habe der Terroristenführer von einem Anschlag im Stile der Angriffe vom 11. September 2001 geträumt, vermutete er. Leiter war vor einem Jahr im Weissen Haus zugegen, als Obama, Vizepräsident Joe Biden und Aussenministerin Hillary Clinton an einem Bildschirm die Tötung bin Ladens durch eine US-Spezialeinheit in Pakistan verfolgten.
«Desaster nach Desaster»
Ein Jahr später wollen die USA noch in dieser Woche Aufzeichnungen veröffentlichen, die bei dem Einsatz im Versteck des Al-Kaida-Chefs in Pakistan beschlagnahmt wurden. Die Schriftstücke sollen in den kommenden Tagen auf der Website der US-Militärakademie von West Point veröffentlicht werden.
In den Dokumenten beklage Bin Laden unter anderem, dass seine Organisation «Desaster nach Desaster» erleide, sagte der wichtigste Anti-Terror-Berater der US-Regierung, John Brennan in einer Rede in Washington.
Vor seinem Tod habe der Al-Kaida-Chef über einen neuen Namen für seine Gruppe nachgedacht, um sie wieder attraktiver zu machen, sagte Brennan. Bin Laden habe sich darüber beklagt, dass die USA inzwischen nicht mehr vom «Krieg gegen den Terrorismus» sprächen und sich dadurch weniger Muslime beleidigt fühlten. Seine Anhänger habe der Al-Kaida-Chef aufgefordert, die pakistanischen Stammesgebiete zu meiden, wo sie US-Luftüberwachung und Bombardierungen zu befürchten hätten.
Der Kern ist geschwächt
Ein Jahr nach Bin Ladens Tod zeichnete Brennan von al-Qaida das Bild einer geschwächten Organisation, die noch im Laufe dieses Jahrzehntes besiegt sein werde. al-Qaida erleide unter anderem durch US-Drohnenangriffe «böse» Verluste und sei nur noch ein «Schatten ihrer selbst», betonte der Anti-Terror-Experte.
Gleichzeitig betonte Brennan, weltweit halte die Bedrohung durch Terroristen an. «Während der Kern der al-Qaida wankt, versucht er, seine mörderische Aufgabe an seine Filialen und Anhänger zu übertragen», warnte der Experte.
Seit den Anschlägen vom 11. September 2001 auf das World Trade Center in New York und das Pentagon in Washington mit fast 3000 Toten war Bin Laden der Staatsfeind Nummer eins der USA. Fast ein Jahrzehnt konnte er sich verstecken, bis die US-Geheimdienste ihn und seine Familie im pakistanischen Abbottabad aufspürten. Ein US- Spezialkommando stürmte das Anwesen in der Nacht zum 2. Mai 2011 und erschoss den Al-Kaida-Chef.
dapd/sda/kle
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch