Der Teppich liegt auf der Mittleren Brücke bereit zum 1. August
Pünktlich zum Nationalfeiertag werden Rheinbrücke und Greifengasse für die Besucher fit gemacht – danach gehen die Arbeiten weiter.

Es dampft und knirscht, granuliert und knackt, wummert und dröhnt. Der Boden vibriert leicht. Und schwerer Teergeschmack liegt in der Luft.
Auslöser der Geräusche und Geruchsschwaden ist eine mächtige Maschine, die sich da auf der Mittleren Brücke im Schneckentempo vom Klein- ins Grossbasel bewegt. Die imposante Teermaschine, die manche Männerblicke auf sich zieht, trägt die letzte Belagsschicht der umgestalteten Brücke auf – den schönen Teppich quasi. Auf den Zentimeter genau presst die Maschine das weiche, schwarze Material zwischen Tramgeleise und Randstein gleichmässig auf den Boden. Zwei Arbeiter kontrollieren links und rechts, dass der gelegte «Teppich» auch exakt verlegt wird.
Dahinter bewegen sich zwei Walzmaschinen auf und ab. Sie pressen mit ihren stets feucht gehaltenen Walzen den heissen Asphalt und «bügeln» ihm die letzten Falten aus.
Stück um Stück wird der Belag verlegt, denn bevor die Teermaschine sich jeweils in Bewegung setzen kann, müssen Bauarbeiter ein Bindemittel auf den Boden spritzen, das natürlich nicht ewig bindende Wirkung hat, sondern wie Leim austrocknet.
Das mit dem Haftmittel gefüllte Gerät sieht ein bisschen aus wie jene Spritzmaschinen, die in Rebbergen zum Einsatz kommen. Nur ist hier die Maschine so schwer, dass sie nicht auf dem Rücken getragen werden kann. Der eine Arbeiter schiebt sie vor sich her und pumpt unablässig, während der andere den Spritzschlauch bewegt und den «Leim» auf den Belag sprüht. Ein dritter führt ein Schutzblech mit, damit die dunkle Flüssigkeit nicht den Randstein einschwärzt.
Baustelle Greifengasse
All das hat sich vergangenen Freitag abgespielt – damit heute die Mittlere Brücke frei ist für alle jene tausende Besucher der Basler Bundesfeier, die sich um 23 Uhr auf dem Flussübergang das 22-minütige Doppelfeuerwerk ansehen wollen.
Letzten Freitag schon sind auch die Nationalflaggen aus aller Welt, die auf das internationale Militärmusikfestival Basel Tattoo aufmerksam machten, abgehängt und ersetzt worden. Nun wehen aus Anlass des 1. August Schweizer und Basler Fahnen auf der Mittleren Brücke im Wind. Auch ein paar farbenfrohe Flaggen der institutionalisierten Musikreihe «Im Fluss» flattern vor sich hin.
Alles andere als fertig ist hingegen die Neugestaltung der Greifengasse. Auf der einen Trottoirseite, auf der Höhe der Traminseln, ist zwar bereits ein Grossteil der schweren Alpnacher Quarzsandsteinblöcke verlegt; vergangenen Mittwoch ist mit der Steinverlegung begonnen worden. Doch bis der Steinbelag zwischen Rheingasse und Claraplatz begehbar ist, dauert es noch seine Zeit.
«Wir dürfen nichts sagen»
Auffallend sind zurzeit einzelne Leerstellen im Trottoir. Wozu die bis zu einigen Quadratmetern grossen Löcher? Drei behelmte BVB-Mitarbeiter mit Klappmetern in der Hand, können keine Auskunft geben. «Wir dürfen nichts sagen; sie müssen sich mit der Medienstelle in Verbindung setzen», antworten sie und gehen weiter.
Einer der zahlreichen Bauabschrankungsbewacher meint ruhig: «Gehen sie doch zum Polier mit dem roten Helm dort; der kann ihnen sicher etwas sagen.» Tatsächlich – der Polier ist auskunftsfreudiger: «Dort, wo jetzt noch Löcher sind, werden der Billettschalter und das Tramwartehäuschen hinkommen.» Zuerst aber müsse vorübergehend noch alles geputzt und die Baustelle abgesperrt werden. Und das ist inzwischen geschehen. Denn heute hat das Tramtrassee in der Greifengasse für die Festfreudigen während der Bundesfeier begehbar zu sein.
Übermorgen gehen dann die Arbeiten weiter. Gemäss Baufahrplan sollte am 14. August das Tram wieder durch die Greifengasse fahren können. Aber bis dahin ist noch Einiges an grobem Mörtel zu verspachteln und tonnenweise an schweren Alpnacher Quarzsandsteinblöcken zu verlegen.
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