Der Syrien-Konflikt greift auf den Libanon über
Im libanesischen Tripoli bekämpfen sich alawitische Anhänger von Bashar al-Assad und sunnitische Gegner des syrischen Präsidenten. Es gab Tote und Verletzte.
Der Syrien-Konflikt hat am Wochenende mit tödlichen Ausschreitungen auch auf den benachbarten Libanon übergegriffen. In der nordlibanesischen Stadt Tripoli wurden bei Zusammenstössen zwischen Gegnern und Anhängern der syrischen Regierung mindestens zwei Menschen getötet und über zehn weitere verletzt. In Syrien selbst starben am Sonntag mindestens 25 Menschen.
Im libanesischen Tripoli bekämpften sich seit Samstagabend alawitische Anhänger des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad und sunnitische Assad-Gegner, die in verschiedenen Vierteln der Hafenstadt leben, wie am Sonntag aus Sicherheitskreisen verlautete. Dabei kam am Samstagabend und am Sonntagvormittag jeweils ein Mensch ums Leben. Zudem wurde am Samstag ein Soldat am Rande einer Demonstration von Islamisten erschossen, die für die Freilassung eines 27-jährigen Sympathisanten der syrischen Protestbewegung demonstrierten.
Im Libanon dominiert die schiitische Hizbollah
Libanons Regierungschef Nadschib Mikati versuchte, die Krise zu entschärfen. Er traf in Tripoli Vertreter der politischen Gruppierungen, der Sicherheitskräfte und der Religionsgemeinschaften. Die Beteiligten einigten sich darauf, die Armee in die betroffenen Viertel zu entsenden. Dennoch gab es laut einem AFP-Korrespondenten weiter Schusswechsel. Seit dem Morgen flohen zahlreiche Bewohner aus den betroffenen Stadtvierteln.
Die syrische Bevölkerung ist mehrheitlich sunnitisch. Weite Teile der Führung um Staatschef Assad gehören aber den Alawiten an, einer schiitischen Glaubensrichtung. Im Libanon dominiert die mit Syrien und dem Iran verbündete schiitische Hizbollah die Regierung. Die Opposition ist dagegen ein Gegner der Assad-Regierung. Die Führung in Damaskus hat bereits mehrfach darüber geklagt, dass die syrische Opposition Waffen und Kämpfer für den Aufstand gegen Assad über die libanesische Grenze nach Syrien schmuggelt.
25 Tote in Syrien
Trotz der Stationierung von mittlerweile 189 UN-Beobachtern hielt die Gewalt in Syrien selbst unvermindert an. Die Armee griff ein Dorf in der Provinz Hama an und nahm Duma nahe der Hauptstadt Damaskus unter Beschuss, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete. Ingesamt starben demnach durch diese Angriffe der Armee und Kämpfe zwischen Soldaten und Assad-Gegnern 25 Menschen.
Unterdessen bekannte sich eine Islamistengruppe zu dem Doppelanschlag in der Hauptstadt Damaskus vom Donnerstag, bei dem 55 Menschen getötet und fast 400 weitere verletzt wurden.Die Al-Nursa-Front erklärte am Wochenende in einem Internet-Video, die Selbstmordanschläge seien eine Reaktion auf Angriffe der Regierungstruppen die Bevölkerung. Die Gruppierung war bis zum Aufstand gegen Assad unbekannt. International wächst die Sorge, dass die syrische Protestbewegung vom Terrornetzwerk al-Qaida unterwandert werden könnte.
AFP/kle
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