Der Streit um Irans Uran
Atomverhandlungen mit dem Iran: Ein Überblick über die wichtigsten Ereignisse und Entscheide der vergangenen Jahre.
Die Wiederaufnahme der Urananreicherung
8. August 2005: Nach der Wahl des Hardliners Mahmoud Ahmadinejad zum Präsidenten nimmt der Iran die Urananreicherung wieder auf. Deutschland, Frankreich und Grossbritannien, die das Land zuvor zur Aussetzung der Anreicherung bewegt hatten, brechen die Gespräche ab.
11. April 2006: Teheran verkündet erstmals, Uran angereichert zu haben.
Verhandlungen und Sanktionen
6. Juni 2006: Die sogenannte 5+1-Gruppe aus den UN-Vetomächten und Deutschland fordert den Stopp der Anreicherung und bietet im Gegenzug Hilfe beim Bau von Leichtwasserreaktoren zur Stromerzeugung sowie Handelsvorteile an.
22. August 2006: Der Iran lehnt das Angebot ab.
23. Dezember 2006: Der UN-Sicherheitsrat verhängt Wirtschaftssanktionen, die - ebenso wie die Sanktionen der EU und der USA - später mehrmals verschärft werden.
14. Juni 2008: Ahmadinejad bekräftigt das Festhalten am Atomprogramm.
Die Nuklearambitionen des Iran
9. April 2009: In Isfahan wird eine Fabrik für die Herstellung von schwach angereicherten Kernbrennstoffen eröffnet.
25. September 2009: Grossbritannien, Frankreich und die USA geben bekannt, dass der Iran eine geheime Urananreicherungsanlage in Fordo betreibt.
1. Oktober 2009: Der US-Diplomat William Burns und der iranische Chefunterhändler Said Dschalili erzielen eine Grundsatzvereinbarung. Danach soll das für einen Forschungsreaktor in Teheran benötigte, auf 20 Prozent angereicherte Uran im Ausland produziert werden. Die Einigung bleibt folgenlos.
9. Februar 2010: Der Iran kündigt an, die Anreicherung auf 20 Prozent in der Anlage Natans zu beginnen.
4. September 2011: Das erste iranische Atomkraftwerk geht in Buschehr ans Netz.
8. November 2011: Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) verweist auf eine «mögliche militärische Dimension» des iranischen Nuklearprogramms.
23. Januar 2012: Die Europäische Union beschliesst ein Embargo gegen den iranischen Ölsektor, das am 1. Juli in Kraft tritt.
16. November 2012: Die IAEA warnt, der Iran habe den Bau seiner Anlage in Fordo beendet und seine Anreicherungsaktivitäten deutlich verstärkt.
Signale der Öffnung
26. Februar 2013: Die Verhandlungen über das Atomprogramm werden im kasachischen Almaty wieder aufgenommen. Sie scheitern bei einer zweiten Runde am 6. und 7. April.
14. März 2013: US-Präsident Barack Obama sagt, dass der Iran binnen «etwas mehr als einem Jahr» eine Atombombe besitzen könnte. Er warnt, als mögliche Antwort seien «alle Optionen» auf dem Tisch.
14. Juni 2013: Der moderate Kleriker Hassan Rohani, der von 2003 bis 2005 Unterhändler für das Atomprogramm war, wird zum Präsidenten gewählt. Er erklärt sich zu «ernsthaften Diskussionen» bereit.
24. September 2013: Rohani sagt vor der UN-Vollversammlung, vom Iran gehe «keine Bedrohung» aus.
27. September 2013: Rohani telefoniert mit Obama. Es ist der erste Kontakt zwischen Staatschefs beider Länder seit 1979. Am Vorabend hatte sich Rohani in New York mit den Vertretern der 5+1-Gruppe getroffen.
15. Oktober 2013: In Genf beginnt eine neue Verhandlungsrunde zwischen der 5+1-Gruppe und dem Iran. Bei den Verhandlungen, die beide Seiten als konstruktiv bezeichnen, legt Teheran einen Zeitplan für die weiteren Gespräche vor und akzeptiert grundsätzlich das Prinzip unangekündigter Kontrollen seiner Atomanlagen.
7. November 2013: Die zweite Verhandlungsrunde binnen eines Monats beginnt. Der iranische Aussenminister Mohammed Dschawad Sarif sagt dem US-Nachrichtensender CNN, er halte eine Vereinbarung bei den Gesprächen für möglich.
8. November 2013: Mehrere westliche Aussenminister, allen voran US-Ressortchef John Kerry, reisen überraschend zu den Verhandlungen nach Genf.
AFP/sam
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