Der «Steuersturm» im Baselbiet
Eine in Vergessenheit geratene Episode aus der Zeit, als die Gemeinden noch autonom waren. Als die Baselbieter jeder Rappen, der nach Liestal floss noch bitter reute.

Um das Thema zu verstehen, um das es hier geht, muss man sich zunächst eine Predigt eines Baselbieter Pfarrers zu Gemüte führen, der im Oktober 1920 auf die Kanzel stieg und die miserable Steuermoral der Kantonsbewohner geisselte. Der Landschäftler, damals eine der regional führenden bürgerlichen Zeitungen, druckte die Rede später ab: «Es ist so gang und gäbe, dass der Steuerbetrug nicht mehr als Verbrechen gilt, sondern in der demokratisierten Volksmeinung als eine Odysseus-Tat taxiert wird.»