Jahre nach dem grossen BrandDer «Schwarze Bären» an der Rheingasse wird neu aufgebaut
Die Edith-Maryon-Stiftung will die ausgebrannte Liegenschaft wieder mit Leben füllen. Neben zehn Wohnungen soll erneut eine Gastronutzung entstehen.

Der Dachstuhl brannte lichterloh, die Feuerwehr war stundenlang im Einsatz, um den Brand zu löschen. Diese Nacht vom 16. August 2019 wird man im Kleinbasel so schnell wohl nicht vergessen: In der Rheingasse war in der Liegenschaft «Schwarzer Bären» ein Feuer ausgebrochen, das die oberen Stockwerke komplett zerstörte.
Im Haus befanden sich kleine und teils heruntergekommene Wohnungen, als «Gammelhaus» wurde das Gebäude bezeichnet. Im Erdgeschoss war die Grenzwert-Bar eingemietet, die nach dem Brand ebenso wenig zurückkehren konnte wie die übrigen Mieter. Die Brandursache ist bis heute nicht geklärt. Es war nicht der erste Brand in der langen Geschichte des Hauses. 1972 brannte bereits das Dach des Vorderhauses.
Mieter der Gastronutzung noch unbekannt
Nun will die Edith-Maryon-Stiftung der Liegenschaft, die sie nach dem grossen Feuer erwarb, zu neuem Glanz verhelfen. Am Mittwoch wurde das Baugesuch publiziert. In den oberen Stockwerken sollen zehn Wohnungen entstehen, daneben sind drei Büro- respektive Atelierräume mit Sitzungszimmern geplant. Diese Räumlichkeiten werden über einen neuen Zugang im Schafgässlein erschlossen.
Im Erdgeschoss soll wie zuvor eine Gastronutzung entstehen. Wer sich dort einmieten wird, ist Stand jetzt offenbar noch unklar. Die Grenzwert-Bar wird es wohl nicht mehr sein, da sich die Stiftung im Juni 2020 für eine ganztägige Nutzung und gegen einen reinen Barbetrieb ausgesprochen hatte. «Für diese Nutzung wird ein separates Baubegehren eingereicht, sobald der Mieter bestimmt ist», heisst es dazu in den Unterlagen.
Im Gewölbekeller des Untergeschosses soll ein Veranstaltungsraum für kulturelle Nutzung zur Verfügung stehen. Ausserdem soll ein Lift eingebaut werden, um die Räumlichkeiten barrierefrei zu erschliessen.
Weiter wurde ein Ausnahmeantrag in Bezug auf den obligaten Abstellraum für die Wohnungen gestellt. Dieser muss eine bestimmte Grösse aufweisen, die in drei der zehn Wohnungen nicht gewährleistet werden könne. Dies aus denkmalpflegerischen Gründen und um möglichst viel Wohnraum anzubieten, wie den Unterlagen zu entnehmen ist.
Die Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, mit dem Umbau die historische Struktur der Rheingasse «in eine neue Zukunft zu überführen», wie es im Baugesuch heisst. Der Bau an der Rheingasse 17 reicht bis ins 14. Jahrhundert zurück.
Die geplante Umsetzung ist auf den Frühling 2022 terminiert, die Kosten werden auf 7,5 Millionen Franken geschätzt.
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Robin Rickenbacher ist Redaktor der Basler Zeitung. 2017 im Sportressort gestartet, ist er seit 2020 Teil des Onlineteams. Dort widmet er sich allen Themen rund um die Region Basel.
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