Vicente Cotrina Cabal kommtDer RTV Basel hat einen neuen Trainer
Darijo Bagaric gibt sein Amt aus beruflichen Gründen ab. Nachfolger Vicente Cotrina Cabal coachte zuletzt die Frauen der Spono Eagles.

Sportlich läuft es dem RTV Basel aktuell alles andere als rund: In der Liga hat man zuletzt sechsmal in Folge verloren, und der einst komfortable Vorsprung auf die Playout-Plätze ist bei drei verbleibenden Runden auf drei Punkte geschrumpft. Doch ein Trainerwechsel war bei den Realturnern wegen der sportlichen Talfahrt nie ein Thema. Dennoch kommt es nun zu einer Veränderung auf dem Posten des Übungsleiters: Vicente «Ike» Cotrina Cabal ersetzt auf die neue Saison hin Darijo Bagaric.
Dass der RTV doch den Trainer wechselt, hat jedoch keinen sportlichen Grund. Viel mehr muss Bagaric aus beruflichen Gründen kürzertreten, weil er eine neue Herausforderung ausserhalb der Region annimmt. Der schweizerisch-kroatische Doppelbürger hatte das Amt beim RTV Basel Mitte Februar 2020 zunächst interimistisch übernommen, bevor er im vergangenen Sommer definitiv RTV-Coach wurde.
In seiner Zeit hat der 48-Jährige das Team stabilisiert und zu einer kompakten Einheit geformt. Entsprechend dankbar ist der Vereinsvorstand dem scheidenden Trainer. Vizepräsident Tom Ryhiner sagt stellvertretend: «Wir sind Darijo extrem dankbar für die wertvolle Arbeit, die er in einer schwierigen Zeit für unseren Verein geleistet hat und bis zum Schluss dieser Saison noch leisten wird. Er hat der Mannschaft viel Stabilität verliehen und dabei geholfen, ein Fundament zu schaffen, auf dem es aufzubauen gilt.»

Weiter ambitionierte Ziele
Denn der RTV hat nach wie vor ambitionierte Ziele. Der Traditionsverein will sich unter dem Motto «peRspekTiVe 2029» langsam an die Spitze der höchsten Liga vorarbeiten. Und dabei möglichst viele Spieler einbauen, die am Rheinknie ausgebildet wurden. Ziel ist es, dass der RTV wieder erste Anlaufstelle für die in der Talentschmiede der HSG Nordwest ausgebildeten Handballer wird.
Diesen Weg will der Club ab der kommenden Saison mit Cotrina gehen. «Wir freuen uns sehr, dass wir mit Ike Cotrina eine tolle Persönlichkeit für den RTV und die Handballregion Nordwestschweiz gewinnen konnten, der mit uns den eingeschlagenen Weg der ‹peRspekTiVe› 2029 beschreitet», meint Ryhiner. Der Spanier, der bei den Realturnern einen Kontrakt über zwei Jahre mit Option unterschrieben hat, ist ein ausgewiesener Handballfachmann und verfügt mit dem EHF-Mastercoach über das höchste Trainerdiplom im Handball. Der zukünftige Trainer der Basler sagt: «Der RTV-Vorstand hat mir das Projekt 2029 erklärt und das überzeugte mich ab dem ersten Moment. Das ist genau die Herausforderung, welche ich gesucht hatte. Ich freue mich darauf, ein Projekt auf lange Frist zu übernehmen und meinen Teil dazu beizutragen.»
In der Schweiz war Cabal zuletzt Cheftrainer des NLA-Frauenteams der Spono Eagles. Davor war er Assistenztrainer beim Männer-NLA-Verein HC Kriens-Luzern. Zudem ist der Spanier seit September 2019 als Trainer der U-16-Nationalmannschaft Litauens tätig.

Bei seiner letzten Stelle bei den Spono Eagles wurde Cotrina Anfang dieses Jahres freigestellt. Die Gründe dafür wurden nie öffentlich kommuniziert. Klar ist nur, dass sportlich kaum etwas gegen den Spanier sprach. Die Resultate stimmten und das Verhältnis zur Mannschaft schien intakt. Viel eher wird vermutet, dass Cabal und sein Assistenztrainer und Sportchef Mirco Stadelmann zwischenmenschlich nicht gut miteinander konnten. Dies sollte beim RTV aber nicht zum Problem werden. Zwar ist noch unklar, wer Cotrinas Assistent wird. Unwahrscheinlich ist jedoch, dass Sportchef Oliver Haevel diesen Posten ausüben wird.
Bevor Cotrina im Sommer das Zepter übernimmt, geht es zunächst beim RTV aber darum, aus der sportlichen Talfahrt zu finden und die Saison würdig zu beenden. Daher gilt es, die Konzentration auf das letzte Heimspiel der Qualifikationsphase gegen den HSC Suhr Aarau zu lenken. Dieses findet am Samstag um 19 Uhr in der Sporthalle Rankhof statt. Sollte der RTV gewinnen und Konkurrent GC Amicitia Zürich verlieren, wäre die Playoff-Qualifikation Tatsache. Fährt der Club aber die siebte Niederlage de suite ein, muss er weiterzittern.
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