Der Rekord-Dow und sein Gründervater
15'000 Punkte erreichte der Dow Jones diese Woche erstmals. Hinter dem bekanntesten Börsenindex der Welt steht der amerikanische Autodidakt Charles Dow. Ein Mann, der seiner Zeit voraus war.
Charles Dow gründete Ende des 19. Jahrhunderts den ersten Börsenindex und entwarf mit dem «Wall Street Journal» die erste Finanzzeitung für ein breiteres Publikum. Er war auch der erste technische Analyst der Börse. Dass der nach ihm benannte Dow-Jones-Index jetzt erstmals über 15'000 Punkte geklettert ist, müsste die Anleger zur Vorsicht mahnen. Denn Dows Ansicht nach sind die Börsen weit weniger chaotisch, als die täglichen Kursschwankungen nahelegen. Die Preise bewegen sich vielmehr in unterschiedlichen Phasen, ähnlich wie Ebbe und Flut. Die erste, lange Welle dauert ein bis drei Jahre und zeigt, ob sich Märkte in einem fundamentalen Auf oder Abschwung befinden. Überdeckt wird sie von einer zweiten Welle von drei Wochen bis drei Monaten, die sich unter anderem nach saisonalen Einflüssen – den Quartalsberichten einer Firma etwa – richtet. Die dritte Welle, die täglichen Kursschwankungen sind es aber, die den Entscheiden vieler Anleger zugrunde liegen.