Der «Psycho» und das Comeback mit 53
Warum tut sich Englands Verteidigerlegende Stuart Pearce das bloss an? Er kickt für die schlechteste Mannschaft – und das im Mutterland des Fussballs.
Stuart Pearce hat für England 78 Länderspiele bestritten und war 2012 auch schon interimistischer Nationalcoach. Er war ein gefürchteter linker Aussenverteidiger mit einem harten Schuss. Er galt in der Branche wegen seiner rustikalen und kompromisslosen Spielart auch als ein bisschen verrückt und erhielt deshalb in seiner aktiven Zeit den Übernamen «Psycho».
In bester Erinnerung ist Pearce vor allem auch noch den Deutschen. Sein verschossener Elfmeter bei der WM 1990 in Italien, als er an Goalie Bodo Illgner scheiterte, ebnete dem späteren Weltmeister den Weg in den Final. Die Bilder des weinenden Pearce gingen um die Welt.
Das Torverhältnis von 3:183
Jetzt kehrt er mit 53 Jahren noch einmal zurück auf den Fussballplatz. Beim AFC Longford, in der Gloucestershire Northern Senior League Division Two, der 13. englischen Liga. Das Team hat alle bisherigen 19 Partien dieser Saison verloren – bei einem Torverhältnis von 3:183. Kein Wunder, dass der AFC von den Medien als «schlechtestes Team Englands» verhöhnt wird.
Ganz aus eigenem Antrieb tut sich Pearce das jedoch nicht an. Hinter seinem Comeback steckt eine Kampagne einer Versicherungsfirma. Wie auch immer: Der Club freut sich riesig über den prominenten Neuzugang. «Vor einem Jahr haben wir vor einem Mann und seinem Hund gespielt – und jetzt wollen zu Stuarts Debüt Hunderte kommen», erklärte Manager Nick Dawe. Mit einer Sonderbehandlung könne Pearce allerdings nicht rechnen. «Er muss seine 5-Pfund-Sandwiches selbst bezahlen.»
Pearce spielte während seiner Profikarriere für den FC Wealdstone, Coventry City, Nottingham Forest, Newcastle United, West Ham United und Manchester City. Als Trainer betreute er Nottingham Forest, Manchester City, Englands U-21, Englands A-Nationalmannschaft, das Olympiateam und zuletzt erneut Nottingham Forest.
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