Der nächste Schweizer Gentech-Versuch kann 2014 starten
Der Bund hat einen Feldversuch mit einer gentechnisch veränderten Weizensorte bewilligt. Die von Forschern der Universität Zürich entwickelte Sorte ist resistent gegen die Pilzkrankheit Mehltau.

Erstmals seit vier Jahren soll 2014 in der Schweiz wieder ein Freilandversuch mit Gentech-Pflanzen stattfinden. Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) hat ein entsprechendes Gesuch der Universität Zürich bewilligt. Bei Gentech-kritischen Organisationen wie Greenpeace und der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft Gentechnologie (SAG) hat der Beschluss Empörung hervorgerufen.
In dem Experiment wollen die Forscher vom Institut für Pflanzenbiologie untersuchen, wie sich eine Weizensorte, die mittels Gentechnologie resistent gegen Mehltau gemacht worden ist, auf dem Feld bewährt. Bei vorgängigen Tests in den Gewächshäusern hatten die Forscher sehr gute Ergebnisse erzielt. Frühere Experimente hatten jedoch gezeigt, dass natürliche Bedingungen unverzichtbar sind, um die Funktionsweise der Resistenzgene zu erforschen.
Die Aussaat erfolgt im Frühjahr 2014. Erste Ergebnisse erwartet die Uni Zürich nach zwei Versuchsjahren, wie sie mitteilte. Der Versuch ist bis 2018 befristet. An die Bewilligung sind hohe Auflagen geknüpft, welche die Forscher erfüllen müssen. Insbesondere müssen sie dafür sorgen, dass sich gentechnisch verändertes Material ausserhalb des Versuchsgeländes nicht verbreiten kann. Eine Begleitgruppe soll den Versuch vor Ort überwachen und das Bafu laufend informieren.
Gentechkritiker reagieren mit Unverständnis
Trotz diesen Auflagen ist die Bewilligung bei Greenpeace auf harsche Kritik gestossen. Die Schweiz brauche keine neuen Freilandversuche mit gentechnisch verändertem Weizen, schreibt die gentechkritische Organisation. Auch die Schweizerische Arbeitsgruppe Gentechnologie (SAG) bezeichnet den Freilandversuch als «unnütz und riskant». Die Versuche seien rein akademischer Natur, da Mehltau kein echtes Problem für die Schweizer Landwirtschaft darstelle.
Durchgeführt wird der Versuch auf einem speziell abgesicherten Feld der Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz in Zürich-Affoltern - einer sogenannt «protected site». Das drei Hektaren grosse Areal wird derzeit hergerichtet und soll mit Doppelzaun, Kameraüberwachung und Bewegungsmelder geschützt werden. Zusätzlich wird ein Wachmann die Anlage rund um die Uhr beobachten. Die Massnahmen sind nötig geworden, nachdem Vandalen die Felder bei den in den Jahren 2008 bis 2010 durchgeführten Gentech-Versuchen gewaltsam zerstört hatten.
SDA/mma
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