Der nächste Last-Minute-Sieg gegen die Tigers
Die ZSC Lions rehabilitieren sich mit dem 2:1 gegen die Langnauer zumindest resultatmässig für ihre Derby-Niederlage.

«Jetzt geht es mir wieder gut», sagte Hans Wallson und atmete tief durch. Ein 0:1 gegen die SCL Tigers am Tag nach der Derbyniederlage wäre für den ZSC-Coach etwa so schwer zu verdauen gewesen wie ein Fondue spätabends. Doch dann fand der Puck doch noch einen Weg an Tigers-Goalie Punnenovs vorbei. Zuerst glich Marti (49.) mit einem Weitschuss aus. Dann gelang Herzog (58.) das siegbringende 2:1 nach einem fatalen Puckverlust Randeggers.
Bereits zum dritten Mal in dieser Saison bezwangen die Löwen die Tiger dank eines Treffers in den letzten drei Minuten der regulären Spielzeit. Die ersten beiden Male war jeweils Nilsson der Schütze des goldenen Tores gewesen.
69 Torschüsse, 3 Tore
Dank der späten Wende retteten die Lions das Wochenende immerhin resultatmässig. Doch nimmt man die Auftritte gegen Kloten (1:3) und Langnau zum Massstab, stimmt bei ihnen vieles noch nicht. Sie führten zwar meist den Puck, oft in der gegnerischen Zone, doch ihre Passstafetten und das ewige Kreisen in den Ecken ist brotlose Kunst. Es fehlt die Gradlinigkeit, der Zug aufs Tor. Deshalb war es nicht einfach das fehlende Wettkampfglück, das dazu führte, dass von 69 Torschüssen in diesen zwei Spielen nur drei zu Treffern führten. Kommt dazu, dass das Powerplay miserabel ist und das Boxplay schlecht. Und gerade in diesen Spezialsituationen werden im Playoff Spiele entschieden.
Nulltoleranz bekommt dem ZSC nicht gut
Seit die Nulltoleranz nach der Nationalteam-Pause von Mitte Dezember konsequent durchgesetzt wird, haben die ZSC Lions in Power- und Boxplax in sechs Spielen eine Bilanz von minus 11 Toren. Sie haben in Überzahl gerade mal ein Tor zustande gebracht, in Unterzahl deren zwölf zugelassen. Das ist für ein Team, das viele versierte Offensivspieler hat, Boxplay-Spezialisten wie Trachsler oder Schäppi und überdurchschnittlich gute Goalies, mehr als bemerkenswert. Man könnte es auch umdrehen: Bei 5 gegen 5 Feldspieler haben die ZSC Lions ihre Gegner im Griff, erzielten sie in dieser Zeit 12:2 Tore. Doch eben: Bis zum Playoff-Start gilt es, Power- und Boxplay zu reparieren.
Kenins ist hoch im Kurs
Die Zürcher lassen in Unterzahl zu viele Abschlüsse aus guten Positionen zu. Im Powerplay sind sie zu zögerlich und verspielt, wagt sich kaum ein Stürmer vors gegnerische Tor. Chris Baltisberger erledigte diesen Job in den ersten Monaten, inzwischen hat er seinen Platz in Überzahl an Kenins verloren. Der Lette ist bei den Coaches aktuell hoch im Kurs.
Gegen die Tigers war es Schlegel zu verdanken, dass das Team überhaupt noch die Chance bekam, das Spiel zu drehen. Der 22-Jährige, der gerade seinen Vertrag um ein Jahr verlängert hat, war solider als tags zuvor Flüeler. Kloten hatte Interesse an Schlegel bekundet, doch der entschied sich auch wegen Goalietrainer Siegfried für einen Verbleib beim ZSC. Mit Suter, Geering und Schlegel hat Sportchef Edgar Salis wichtige Verträge verlängert. Bald stehen noch die Gespräche mit den Routiniers Seger und Trachsler an. Hächler wird die ZSC-Organisation verlassen.
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