Nachruf: Meinhard Schuster, Südamerika- und Neuguinea-ForscherDer Mensch in der Gemeinschaft
Meinhard Schuster, während 30 Jahren ordentlicher Professor für Ethnologie an der Universität Basel, ist 90-jährig verstorben.

Er war für viele eine wegweisende Instanz, ein Vorbild: Meinhard Schusters Hauptaugenmerk galt den Menschen und ihrem Platz in der Gemeinschaft: auf Expeditionen am Sepik-Fluss in Neuguinea und im südvenezolanischen Regenwald, oder wenn er zu ethnografischen Feldübungen im elsässischen Töpferdorf Soufflenheim anregte.
Den Jäger, die Sammlerin, den Schnitzer, die Pflanzerin, die Hüterin der Nahrung, oder den Töpfer als sprechende und schöpferisch schaffende Individuen in ihrer Lebensweise zu verstehen und ihre Eingebundenheit in Dorf- und Clanstrukturen, in Mythologie und Ritual zu zeigen, war ihm wichtiger als theoretische Forschungssysteme.