Philipp Hildebrand, zwischen 2010 und 2012 Präsident des Direktoriums der Schweizerischen Nationalbank (SNB), hat sich im Mai von seiner Ehefrau Kashya getrennt. Was tönt wie die blosse Vollzugsmeldung des Scheiterns einer bürgerlichen Ehe, alltäglich und banal, wirkt in diesem Fall wie die logische Konsequenz des Skandals, der die Schweiz Ende 2011 in Atem hielt. Hildebrand, ein internationaler Beziehungskünstler, der in Bern ebenso zuhause ist wie in Harvard, Oxford, London und New York, befand sich damals auf dem Zenit seiner Macht. Die Schweiz, so sahen es die Finanzblätter, hatte er sicher durch die Bankenkrise gebracht: «Central Bank Governor of the Year 2012» lautete der pompöse Titel, den ihm das Fachblatt «The Banker» verlieh.