Der Mann mit den Storchenbeinen
Anständig, locker, selbstbewusst und heimatverbunden: Würde es Bayern-Spieler Thomas Müller nicht geben, die Münchner müssten ihn erfinden.

«Was soll das? Wollt ihr mich etwa alle verarschen?» Diego Maradona traute im Mai 2010 seinen Augen nicht, als er nach einem Test-Länderspiel zwischen Argentinien und Deutschland an der Pressekonferenz erschien und einen gewissen Thomas Müller auf dem Podium erblickte. «Wer ist das? Ich dachte die Bühne sei für Protagonisten des Spiels reserviert», knurrte der damalige Coach der Argentinier und verliess den Raum wutentbrannt. Maradona hatte den deutschen Nationalspieler schlichtweg nicht erkannt und kehrte erst wieder zurück, als Müller den Raum bereits verlassen hatte.