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Der Mann mit dem Kopftuch

Seit einem Autounfall als Jugendlicher, bei der er sich Narben am Kopf zuzog, trägt Steven Van Zandt immer eine Kopfbedeckung.

BaZ: Little Steven, ich habe Sie zuletzt live auf der Bühne gesehen, als Sie mit Bruce Springsteen unterwegs waren. Das war auch in Zürich, aber im Letzigrund vor 50 000 Zuschauern. Jetzt kommen Sie mit der eigenen Band – The Disciples of Soul – und Sie kommen ins Kaufleuten, statt ins Stadion. Was macht mehr Spass?

Haben Sie bei einem Auftritt im Kleinen mehr Kontakt mit dem Publikum als im Stadion?

Und wie fühlt es sich an, auf der Bühne selber der Boss zu sein?

Es fällt Ihnen nicht schwer, Entscheidungen zu treffen, Menschen zu führen?

… Sie wissen, wies geht?

Wenn Sie schon Southside Johnny and the Asbury Jukes erwähnen: Bei einigen der Lieder auf Ihrem neuen Album «Soulfire» höre ich durchaus die Nähe zu dieser Musik. Ich fühle mich in die Zeit Ende der 70er-, Anfang der 80er-Jahre zurückversetzt, als ich über die Platten von Bruce Springsteen Southside Johnny entdeckte.

Wären Sie beleidigt – oder vielleicht geschmeichelt –, wenn ich sage, das ist altmodische Musik?

Das wollte ich auch nicht sagen. Wissen Sie, für mich ist das immer noch die Art Musik, die mich anspricht. Wenn ich mir «Some Things Don't Change» auf «Soulfire» anhöre, dann höre ich Sam Cooke. Das ist grossartig.

Diese Art Musik live zu präsentieren, bedeutet aber: Gruppenreise. Da hat es Bläser, Backgroundsänger. Das ganze Programm.

Warum nicht eine kleine Band und billig reisen?

Soll das heissen, Sie gehen nicht mehr mit Bruce Springsteen und der E-Street-Band auf Tournee?

Jeezez, wie viel Energie haben Sie eigentlich? Mit Verlaub: Sie sind nicht mehr gerade ein Jungspund.

Okay. Aber ernsthaft: Ich habe Sie mit der E-Street-Band schon oft auf der Bühne gesehen und staune immer wieder, wie viel Energie Sie ausstrahlen. Wie machen Sie das?

Okay, ich komme jetzt mit der dummen Frage: Hält Musikmachen jung?

Das war?

Wie bei «The Sopranos».

Die Parallele zur Musik liegt ja auf der Hand: Bei Bruce sind Sie der Consigliere. Bei den Disciples sind Sie der Boss wie bei «Lilyhammer».

Ist denn die Schauspielerei so erfüllend wie Musik machen?

Eine weitere Parallele: Weder der Musiker noch der Schauspieler ist bei seiner Kunst allein. Anders als der Maler oder der Schriftsteller.

Sind Sie eher ein Zusammenarbeiter als ein Alleinmacher?

Müssen Sie für das Schöpferische allein sein? Sich zurückziehen?

Sie haben Bruce Springsteen als Teenager in New Jersey kennengelernt. Hatten Sie eine Ahnung, dass Sie es mit der Musik zu etwas bringen würden?

Es brauchte Ambitionen.

Aber sie hatten «Soulfire», Seelenfeuer.

Sind Sie da, wo Sie hingewollt haben?