Der Mann an Piccards Seite
Lange stand er im Schatten von Bertrand Piccard. Mit seinem geglückten Nachtflug ist der 57-jährige André Borschberg ins Rampenlicht getreten.

Bereits als kleiner Junge träumte er vom Fliegen. Nun hat der 57-jährige André Boschberg während 26 Stunden das Solarflugzeug «Solar Impulse» geflogen. Das Wetter sei so schön gewesen, dass es ihm leicht gefallen sei, auf Bequemlichkeiten zu verzichten, sagte der grossgewachsen Mann gegenüber der Nachrichtenagentur SDA kurz nach seinem Marathon-Flug im Prototyp HB-SIA.
Er gibt jedoch zu, unter der Hitze im Flugzeug und dem «viel zu dicken Anzug» zeitweise gelitten zu haben, «vor allem dann, wenn ich nicht all zu hoch geflogen bin». Der in der ETH Lausanne ausgebildete Ingenieur war schon als Kind von der Fliegerei fasziniert.
Als junger Mann absolvierte er die Pilotenschule der Schweizer Luftwaffe. Später erwarb er mehrere Fluglizenzen für verschiedene Flugzeug- und Helikoptertypen. Ideale Voraussetzungen also für den Flug mit der «Solar Impulse».
Meditation und Yoga
Um die lange Zeit im engen Cockpit zu überstehen, griff Boschberg auf Meditation und Yoga-Übungen zurück. Beides praktiziert er schon seit Jahren. Die Übungen helfen ihm, mit Stress und Müdigkeit während langer Flüge umzugehen - auch beim Flug mit der «Solar Impulse».
Auf diese Weise habe er zudem seine träge Blutzirkulation wieder etwas stimulieren können, erklärte er. Und mit Hilfe von Atemübungen habe er neue Energie getankt. Denn Borschberg hatte während des ganzen Fluges kein Auge zugetan, auch nicht in der Nacht. «Wir haben ihm absichtlich einen 'Low-Cost'- Sitz installiert», witzelte denn auch sein Compagnon Bertrand Piccard.
Zur Sicherheit, falls er doch noch eingeschlafen wäre, hatte der Pilot ein Gerät am Arm. Hätte sich das Flugzeug zu stark in eine Richtung geneigt, wäre ein Vibrationsalarm losgegangen.
Rücksicht auf die Umwelt
Das Projekt «Solar Impulse», das Borschberg zusammen mit Piccard ins Leben gerufen hat, passt zu seiner Lebensweise: Er bewohnt mit seiner Frau und seinen drei Kindern in Nyon VD ein energieeffizentes Haus und fährt ein Hybridauto.
Bevor Borschberg selber zum Unternehmer wurde und mehrere Start-ups gründete, arbeitete er bei der Unternehmensberatungsfirma McKinsey. 2004 übernahm er den Direktorenposten bei «Solar Impulse».
SDA/jak
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