«Der Krieg gegen die Taliban geht gerade verloren»
Der pakistanische Staatschef Asif Ali Zardari sieht den Krieg der US-geführten Koalition in Afghanistan als verloren. Damit nährt er den Verdacht, dass die Taliban auch von Pakistan aus unterstützt werden.

«Die internationale Staatengemeinschaft, zu der Pakistan gehört, verliert gerade den Krieg gegen die Taliban», sagte Zardari der französischen Tageszeitung «Le Monde» (Mittwochsausgabe). «Das liegt vor allem daran, dass wir den Kampf um die Herzen und um die Köpfe verloren haben.»
Die von den USA und der Nato geführten Streitkräfte hätten die Lage in Afghanistan «unterschätzt», sagte Zardari, der zu einem zweitägigen Besuch in Frankreich war und von dort nach Grossbritannien weiterreisen wollte.
Vertrauenszusicherung an Frankreich
Der pakistanische Präsident hatte am Vorabend nach einem Gespräch mit Staatschef Nicolas Sarkozy gesagt, dass Frankreich in Pakistan einen «verantwortungsvollen Partner» sehe. Sarkozy habe Verständnis für die Probleme in Pakistan gezeigt.
Nach einem Treffen mit dem französischen Aussenminister Bernard Kouchner wollte Zardari am Nachmittag einen privaten Abstecher in die Normandie machen, wo seine Familie ein Anwesen besitzt. Im Anschluss wollte er nach Grossbritannien weiterreisen; dort ist das Verhältnis zu Pakistan derzeit angespannt.
Der Ärger der Briten
Der britische Premierminister David Cameron hatte Pakistan vergangene Woche vorgeworfen, den Terrorismus im Nachbarland Afghanistan zu nähren, und hatte damit die pakistanische Führung erzürnt. Islamabad bestellte nach Camerons Äusserungen den britischen Botschafter ein.
Am Montag betonte die britische Regierung, dass der Premier bei seiner Einschätzung bleibe – er habe sich ausdrücklich auf «Teile» Pakistans bezogen, nicht auf die pakistanische Regierung, sagte eine Sprecherin in London.
SDA/mrs
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