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«Der Konflikt mit den Touristen wird sich zuspitzen»

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Touristen auf dem Rathaussteg, Selfies mit Reuss und Theater: Dichtestress in der Luzerner Altstadt.
Barcelona Die Stadt kämpft seit Jahren gegen die Auswüchse des Tourismus. 1990 wurde sie von 1,7 Millionen Touristen besucht; letztes Jahr waren es 30 Millionen. Die Proteste der Bewohner – hier ein Spruchband am Stadtstrand – häufen sich.
Amsterdam Für die Stadtregierung ist Amsterdam in erster Linie eine Stadt, «um dort zu leben und zu arbeiten». Der Tourismus komme erst an zweiter Stelle. Deshalb soll unter anderem verhindert werden, dass immer mehr Wohnraum in Ferienappartements umgewandelt wird. Auch geplante Terminals für grosse Kreuzfahrtschiffe im Hafen stehen damit auf der Kippe.

In vielen europäischen Städten kam es letztes Jahr zu Protesten gegen Touristen. Was erwarten Sie für diesen Sommer?

Sie rechnen demnach mit noch mehr Protesten der Bewohner.

Barcelona ist ein Zentrum der Proteste und ein Opfer des eigenen Erfolgs. In Lissabon wächst aufgrund des Besucherbooms die Befürchtung, ein zweites Barcelona zu werden. Welchen anderen Städten in Europa droht ein ähnliches Schicksal?

Die da wären?

Die Flugindustrie rechnet damit, dass sich die Zahl der Flugbewegungen in den nächsten 15 Jahren verdoppelt. Viele Asiaten haben das Reisen noch gar nicht entdeckt. Das deutet darauf hin, dass der sogenannte «Übertourismus» in den Städten erst am Anfang steht.

Täuscht der Eindruck, oder stehen die Städte dem Problem ratlos gegenüber? Durch innovative Lösungen ist bisher keine aufgefallen.

Wie lassen sich denn in einer touristifizierten Stadt wie Barcelona oder Lissabon die Besucherströme lenken?

Immer öfter gibt es Kontingente für Hauptsehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel die Sagrada Família in Barcelona oder die Alhambra in Granada. Sind sie mehr als nur ein kosmetischer Eingriff?

Das hiesse, der Besuch von Sehenswürdigkeiten wäre am frühen Morgen oder in der Nebensaison billiger. Gibt es dazu erste Erkenntnisse?

Mit dem Massentourismus einher geht die Aushöhlung der Stadtzentren. Hausbesitzer vermieten lieber teuer an Touristen, der Wohnraum für die lokale Bevölkerung wird knapp. Palma de Mallorca will Airbnb verbieten, Amsterdam die Hürden für Vermieter erhöhen. Machen diese Beispiele Schule?

Sollten Gäste in touristischeren Städten überhaupt noch Ferien machen in Airbnb-Wohnungen?

Wie entkommen Reisende, die Städte nicht «kaputtbesuchen» möchten, dem ganzen Dilemma?

Der vielleicht grösste Sehnsuchtsort Europas, Venedig, ist längst zum Museum seiner selbst geworden. Gibt es eine Möglichkeit, die Stadt zu retten?

In der Schweiz ist Luzern die Stadt, die am ehesten unter den Nebenwirkungen des Tourismus leidet. Sie lehren dort. Wie schätzen Sie die Lage ein?