Der Kanton Genf gegen Guatemalas Ex-Polizeichef
Der Genfer Generalstaatsanwalt Zappelli hat am Freitag eine Untersuchung gegen den guatemaltekisch-schweizerischen Doppelbürger Erwin Sperisen eingeleitet.

Dem ehemaligen Chef der Polizei Quatemalas wird vorgeworfen, an aussergerichtlichen Hinrichtungen beteiligt gewesen zu sein. «Eine Untersuchung ist durch Staatsanwalt Daniel Zappelli eröffnet worden», sagte Christophe Tournier, Mediensprecher bei der Genfer Justiz, gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Er bestätigte damit einen Bericht der Genfer Tageszeitung «Tribune de Genève».
Sperisen hatte von Juli 2004 bis März 2007 als Chef der guatemaltekischen Polizei amtiert. Mittlerweile figuriert sein Name auf einer Liste der UNO-Kommission gegen die Straflosigkeit in Guatemala (CICIG). Insgesamt 19 Personen werden verdächtigt, an aussergerichtlichen Exekutionen beteiligt gewesen zu sein.
Gegenbehauptungen von Sperisen
Bereits Anfang August hatte ein Richter in Guatemala auf Antrag der CICIG Haftbefehl gegen die 19 Ex-Funktionäre erlassen – darunter auch Sperisen. Ihnen wird vorgeworfen, einer kriminellen Gruppe im damaligen Innenministerium angehört zu haben. Neun der ehemaligen Funktionäre konnten bereits festgenommen werden.
Sperisen lebt seit dem Jahr 2007 in Genf, wo sein Vater die Interessen Guatemalas gegenüber der Welthandelsorganisation WTO vertritt. Erwin Sperisen bezeichnet sich selbst als «Opfer einer Diffamierungskampagne» – lanciert von Drogenbanden, gegen die er damals als Polizeichef ermittelt hatte.
SDA/raa
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