Porträt eines russischen WhistleblowersDer Journalist, der vor Putin in die Schweiz floh
Dmitri Skorobutow enthüllte im Detail, wie der russische Staat die Medien zensiert. Die Rache des Kremls war so heftig, dass die Schweiz ihm Asyl gewährt.

«Die Schweiz hat mein Leben gerettet»: Dmitri Skorobutow am Ufer des Genfersees. Nach einer steilen Karriere beim russischen Staatsfernsehen muss der Whistleblower nun eine neue Existenz in der Schweiz aufbauen.
Foto: Olivier Vogelsang
Nein, sagt Dmitri Skorobutow, es gehe ihm gar nicht gut. Der 43-jährige Russe weiss nicht, wie lange er noch in seinem Zimmer in einem Gästehaus im Zentrum von Lausanne bleiben kann. Manchmal hat er am Monatsende nicht einmal mehr Geld für ein ÖV-Billett. Freunde suchte er in der Schweiz bisher vergeblich.