«Der ist lustiger. Von wem ist er?» – «Von Peach Weber»
Komikerin und Ex-Miss Stéphanie Berger sagt, welche Witze wirklich zum Lachen sind.
Haben Sie einen Lieblingswitz? Nein. Ich kann mir Witze schlecht merken. Im Alltag Witze zu erzählen, ist ja eigentlich auch out.
Ich erzähle trotzdem zwei. Welcher ist lustiger? 1. ‹Nicht nur gibt es keinen Gott, sondern versuchen Sie mal, am Wochenende einen Klempner zu bekommen.› 2. ‹Obamas Ziel: Vom Barack ins Weisse Haus!›
Definitiv der zweite, der ist lustiger. Von wem ist er?
Von Peach Weber. Der andere ist von Woody Allen. Peach ist grossartig, ich mag seine Wortspiele. Woody Allen ist ein bisschen weit weg von mir.
Würden Sie mit einem der beiden den Humor tauschen wollen? Auf keinen Fall!
Wie würden Sie Ihren Humor definieren? Abwechslungsreich, überraschend, ich würde mich als Generalistin bezeichnen. Ich mache Stand-up genauso gerne wie Physical Comedy. Ausser Bösartigkeiten findet man alles in meinem Programm.
Über was machen Sie keine Witze? Über Religion und Politik. Oder einzelne Personen. Ich mache mich lieber über mich selber lustig.
Darf man über Donald Trump lachen? Da mache ich eine Ausnahme. Man kann ihn nicht ernst nehmen, muss es aber unbedingt! Dieser Mann ist gefährlich. Ich habe auch einen Witz über ihn in meinem neuen Programm.
Wie geht der? Das kann ich hier nicht beantworten, weil er in Zusammenhang mit einer Figur steht, die ich im Programm habe. Die Show schauen kommen!
Wer ist der lustigste Komiker der Welt? Ich bin ziemlich anspruchsvoll und als Komikerin sehe ich die meisten Pointen kommen. Ich leide also unter einer gewissen Déformation professionnelle. Aber Komiker wie Marco Rima, Rob Spence, Divertimento, Peach Weber oder Helga Schneider sind schon sehr gut.
Frauen, hört man manchmal, haben weniger Humor als Männer. Was sagen Sie dazu? Das stimmt nicht. Männer lachen eher über Primitives. Frauen sind anspruchsvoller. Deshalb haben sie weniger zum Lachen.
«Männer sollen wieder ihr Bier trinken und grunzen dürfen.»
Kommen gleich viele Frauen an Ihre Shows wie Männer? Es kommen sogar mehr Frauen als Männer. Oft Frauen-Gruppen, die sich am Wochenende amüsieren wollen.
Bieten Sie denen feministische Witze? Nein, bei mir kommen auch die Frauen dran. Das Geschlechterverhältnis interessiert mich. Ich finde: Die Emanzipation ist gescheitert. Natürlich bin ich für finanzielle Gleichberechtigung. Man kann aus Frauen aber keine Männer und aus Männern keine Frauen machen. Wir haben ihnen die Axt weggenommen und mit einem Staubsauger ersetzt. Das klappt nicht. Männer sollen wieder ihr Bier trinken und grunzen dürfen.
Wieso muss man Ihre Show sonst noch schauen gehen? Weil getanzt und gesungen wird. Weil man Valérie, eine Erotikratgeberin der speziellen Art, zu sehen kriegt. Ebenso Hortensia-Pia Ramseier, ein Mental Coach. Und der wichtigste Grund: Die Zuschauer gehen mit einem entspannten Gefühl nach Hause. Verunsicherung ist nicht mein Ziel, bei mir kann man den Alltag vergessen, mit gutem Gewissen hinsitzen und einfach konsumieren. Völlig stressfrei.
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Stéphanie Bergers neues Programm heisst «No Stress, No Fun!». Die nächsten Daten: Am 31. März ist Vorpremiere in Bern im Theater am Käfigturm. Die Premiere findet am 7. April im Casinotheater in Winterthur statt. Am 8. April ist Berger in der Kulturhalle Glärnisch in Wädenswil zu sehen.
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