Der höchste Slum der Welt wird geräumt
Das Hochhaus Torre de David in Caracas war sieben Jahre lang Zufluchtsort für Obdachlose. In dieser Zeit haben sie Strom und Wasser bezahlt, kleine Geschäfte eröffnet und mit Motorrädern die fehlenden Lifte ersetzt.
Er gilt gleichermassen als Symbol für kapitalistischen Grössenwahn wie für das Scheitern des venezolanischen Sozialismus, aber auch als Beispiel für Organisationstalent und Solidarität unter den Armen. Man nennt ihn den höchsten Slum der Erde oder vertikales Elendsviertel: Der Torre de David in Caracas ist ein halb fertiger, aus drei Türmen bestehender Hochhauskomplex, den seit 2007 Hunderte obdachloser Familien besetzt halten. Benannt ist er nach dem venezolanisch-amerikanischen Finanzmagnaten David Brillembourg. Der Bau, dessen höchster Turm 45 Stockwerke zählt, hätte zum Kern einer venezolanischen Wallstreet werden sollen, doch starb sein Initiator 1993.