Der «Händler des Todes» ist in den USA eingetroffen
Der russische Waffenhändler Viktor Bout ist den US-Behörden überstellt worden. Russland kritisiert derweil die Auslieferung und befeuert damit Spekulationen über mögliche Geheimkenntnisse des Waffenschiebers.
Der Russe landete auf dem Flughafen in New York und wurde umgehend in ein Hochsicherheitsgefängnis in Manhattan gebracht, wie das US- Justizministerium mitteilte. Bout war mehrere Stunden zuvor nach jahrelangem juristischem Tauziehen von Thailand an die Vereinigten Staaten ausgeliefert worden und hatte das südostasiatische Land in Gewahrsam von sechs amerikanischen Beamten in einem gecharterten Kleinflugzeug verlassen. Bout soll bereits am Mittwoch in New York erstmals vor den Untersuchungsrichter treten.
Der als «Händler des Todes» berüchtigte 46-Jährige muss sich nun vor einem US-Gericht verantworten, weil er Diktatoren und Rebellen rund um den Erdball mit Waffen versorgt haben soll. Er war 2008 in Bangkok nach einer verdeckten Aktion amerikanischer Agenten festgenommen worden. Bout selbst hat die Vorwürfe bisher stets bestritten. Die US-Regierung verteidigte die Auslieferung derweil gegen scharfe russische Kritik. Der Vorgang sei vollkommen vereinbar mit internationalem Recht und mit bilateralen Abkommen zwischen den USA und Thailand, sagte der Sprecher des Aussenministeriums, Philip Crowley in Washington. «Seine Auslieferung ist ein Sieg für die Rechtsstaatlichkeit weltweit», sagte US-Justizminister Eric Holder.
Russland kritisiert
Der russische Aussenminister Sergej Lawrow hatte zuvor nach Angaben der Agentur Interfax gesagt, dass die Entscheidung der Behörden auf «beispiellosen politischen Druck» der US-Regierung zustande gekommen und gesetzwidrig sei.
Die russische Regierung kritisierte die Auslieferung als «illegal». Lawrow kündigt an, dass Moskau den 43-Jährigen «unter allen Umständen unterstützen» werde. Mit ihrem Einsatz für den früheren Piloten der Sowjetarmee befeuerte die russische Regierung Spekulationen, wonach Bout Kenntnisse über geheime Informationen haben könnte, deren Preisgabe der Kreml fürchtet.
«Händler des Todes»
Die USA beschuldigen den als «Händler des Todes» bekannten Bout unter anderem der Verschwörung zum Mord an US-Bürgern und der Unterstützung einer terroristischen Vereinigung. Er soll eine ganze Flotte von Frachtflugzeugen unterhalten und Waffen in Krisengebiete in Afrika, Südamerika, den Nahen Osten und nach Asien geliefert haben.
Bout selbst beteuert seine Unschuld und gibt an, legal im Flugfrachtgeschäft tätig gewesen zu sein. Ihm droht lebenslange Haft.
SDA/jak
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