Der Golfer, der die Detailarbeit scheut
Neu im Rat (II): Der frühere «Blick»-Journalist Rico Brazerol hat für die BDP einen Sitz erobert. Und träumt schon vom Nationalrat. Von Georg Gindely Horgen – Rico Brazerol ist ein hervorragender Netzwerker. Er kennt die Prominenten: Frank Baumann, Claudio Zuccolini, Anna Maier, Thomas Borer und Marco Rima sind seine Freunde. Nun weitet der ehemalige Sportchef von «Blick» und «SonntagsBlick» sein Netzwerk auf die Politik aus. Am Sonntag hat er im Bezirk Horgen die Wahl in den Kantonsrat geschafft. Seine politische Heimat hat Rico Brazerol erst vor kurzem gefunden. Letztes Jahr trat er der BDP bei. Er sei von Haus aus bürgerlich, habe sich aber nie mit einer Partei identifizieren können. Dank der BDP habe sich das geändert. Sie sei «nicht so extrem wie die SVP und nicht so verschlafen wie die FDP», sagt der 47-Jährige. Dazu kommt, dass der Quereinsteiger bei der BDP auf keine lange Ochsentour gehen musste, um sich einen guten Listenplatz zu sichern. Das passt: Brazerol gilt als Macher, als Anreisser, als Schnelldenker. Nach seiner Zeit bei Ringier war er bei der Gründung von «20 Minuten» dabei. Er baute das Bewegungsprogramm «Fitness for Kids» auf und tourte mit Ex-Boxer Stefan Angehrn durch Schweizer Schulhäuser. Seit vergangenem Herbst gibt der Inhaber einer Kommunikationsagentur ein Heft für Golfer heraus.Der leidenschaftliche Golfer Brazerol hat aber auch den Ruf, nach dem Aufbau von etwas Neuem gern weiterzuziehen. Das Verwalten und die Detailarbeit liegen ihm nicht, wie er selber sagt. Bei seiner politischen Arbeit soll das anders sein. Seine Schwerpunkte will der Vater von zwei Töchtern auf die Bildung und die Integration legen. Er fordert mehr Freiheiten und weniger Sitzungen für Lehrerinnen und Lehrer, «ihnen müssen wir grosse Sorge tragen». Bei Integrationsfragen sei er eher ein Hardliner: Wer sich nicht an die Schweiz und ihre Regeln anpasse, habe hier nichts verloren. Zentral für die Integration sei das Erlernen der Sprache.Mit der Wahl vom Sonntag soll seine politische Karriere erst beginnen. «Ich betrachte den Kantonsrat als Sprungbrett», sagt der BDP-Politiker. Wohin will er denn springen? «Zum Beispiel in den Nationalrat.» Rico Brazerol zählt zahlreiche Prominente zu seinen Freunden.
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