Der feminine Horror
Nina, die Ballerina träumt in «Black Swan», von der Doppelrolle ihres Lebens: den schwarzen und den weissen Schwan zu tanzen.
Es ist ausgerechnet Gölä, der einem auf dem Weg zu «Black Swan» von Darren Aronofsky durch den Kopf spukt. «E Schwan so wiss wie Schnee ...» Umgewandelt in: «E Schwan so schwarz wie Tee ...» Aber dann ist auch schon fertig lustig. Denn so wie «Schwanensee» (1877), das Ballett mit der zehrenden, nach Schmerz süchtigen Musik von Tschaikowsky, das grösste Melodram der Ballettgeschichte ist, so ist auch «Black Swan» ein dunkles Melodram, in dem Körper und Seele einer jungen Frau zwar nicht geteert, aber immerhin fulminant gefedert untergehen.