Erster Basler Pflichtspiel-Sieg 2023Der FCB liefert ein seltsames Spektakel – wichtig ist aber nur das Resultat
Im Cup-Achtelfinal siegt der FC Basel mit 5:3 beim Grasshopper Club Zürich. Trotz der vielen Tore ists kein Leckerbissen. Aber im Moment ist nur das Resultat wichtig – und das stimmt.

Das Niveau? Interessiert am 1. Februar 2023 keinen, wenn es um den FC Basel geht. Die Fehler? Erwähnenswert und von der Sorte, dass sie sich in den Einzelkritiken der rotblauen Profis niederschlagen. Die Tore? Ja, viele – und trotzdem ist es ein seltsames Spektakel.
Wichtig ist am Ende dieser 90 Minuten Fussball, die leicht in 120 Minuten Fussball ausarten könnten, nur das Resultat. Und das stimmt erstmals in diesem Kalenderjahr voll und ganz aus Sicht des FC Basel. Mit 5:3 schlägt die Mannschaft von Trainer Alex Frei in klirrender Zürcher Kälte den Grasshopper Club Zürich. Feiert damit im Cup-Achtelfinal den ersten Pflichtspiel-Sieg in diesem Kalenderjahr und wird in diesem Wettbewerb am 1. März abermals auswärts antreten, wenn er am Fasnachtsmittwoch auf den FC St. Gallen trifft.
Damit das ebenfalls ein schöner Tag wird, müssen die Basler gegen jenen Gegner wohl etwas konzentrierter zu Werke gehen, als dass sie dies im Letzigrund getan haben. Denn ganz lange wirkt es in dieser Partie so, als würde sich der FCB in diesem Cup-Achtelfinal für so ziemlich alles revanchieren, das ihm ein bescheidener Gegner offeriert.
Das beginnt mit dem ersten Tor, das Anton Kade nach einem Eckball völlig freistehend erzielt (29.) und auf das einen Zürcher Eckball später bereits der Ausgleich folgt (31.). Die Basler gehen danach mit einem Foulelfmeter vor und einem schönen Angriff nach der Pause mit 3:1 in Führung, um fünf Minuten später nach einem Pelmard-Foul an Dadashov ebenfalls einen Elfmetertreffer zum Anschluss zu kassieren. Und sie kassieren dieses Anschlusstor später noch einmal, nachdem sie im Anschluss an einen Freistoss durch Kasim Adams das 4:2 erzielt haben: Nochmals ein GC-Eckball, bei dem wie schon beim ersten Gegentreffer der Linksverteidiger Riccardo Calafiori nicht gut aussieht – und wieder trennen die beiden Teams nur noch ein Tor.
Basel zittert danach. GC sucht den vierten Treffer. Findet ihn kurz vor Schluss um ein Haar, als Da Carvalho frei stehend einen Kopfball neben statt auf das Tor bringt. Und macht dann durch Amdouni, der schon zum 3:1 getroffen hat, doch noch den Deckel drauf.
Für den FC Basel ist das wichtig. Und es ist wichtig für Alex Frei. Das zeigt allein seine Antwort auf die Frage, ob seine Mannschaft das Messer am Hals benötige, um erfolgreich zu sein. Sie lautet sèc: «Ich glaube, es ist eher der Trainer, der das Messer am Hals hat.»
Nun: Wenn er es schon selbst sagt, dann mag man Alex Frei nicht widersprechen. Nach diesem Abend der gegenseitigen Geschenke, bei dem der FCB letztlich geiziger, weil besser als der Gegner war, ist dieses Messer etwas weiter weg von wessen Hals auch immer. Bereits am Samstag spielt der FC Basel wieder im Letzigrund. Wieder gegen den Grasshopper Club. Aber dieses Mal in der Meisterschaft. Gewinnt er wieder, dann hat das weitere beruhigende Wirkung. Und auch da wird nur das Resultat zählen.
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