Der Ex-NBA-Star und der Diktator: «Freunde fürs Leben»
Nordkorea zeigt sich immer offener: Mit der Basketballlegende Dennis Rodman besuchte Kim Jong-un ein Basketballspiel in Pyongyang. Zudem wurde es Touristen erstmals erlaubt, ihre Handys mit ins Land zu nehmen.
Der frühere US-Basketballstar Dennis Rodman schwärmt neuerdings für den nordkoreanischen Staatschef Kim Jong Un. Kim sei «wie sein Grossvater und sein Vater, die grosse Führer sind, er ist ein toller Typ, sehr ehrlich, und liebt seine Frau so sehr», sagte Rodman laut einer Meldung der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua.
Der frühere Profisportler war gestern am Rande eines Basketballspiels mit Kim Jong Un zusammengetroffen und hatte ihm anschliessend in einer Rede geschworen, Kim habe in ihm fortan «einen Freund für's Leben». Fotos zeigen Kim und Rodman in herzlicher Umarmung sowie klatschend und lachend nebeneinander während des Spiels einer US- gegen eine nordkoreanische Mannschaft. Kim Jong Un ist Berichten zufolge ein grosser Basketball-Fan und Anhänger der Chicago Bulls, mit denen Rodman in den 90er Jahren drei NBA-Meisterschaften gewann.
Der gepiercte und exzentrisch auftretende Rodman war in den 90er Jahren einer der erfolgreichsten Basketballspieler weltweit, sorgte aber auch mit Drogen- und Alkoholexzessen sowie mit Affären unter anderem mit Popdiva Madonna für Schlagzeilen. Sein Besuch in Nordkorea erfolgte, während Pyongyang wegen seines dritten Atomtests von Mitte Februar verschärft in der internationalen Kritik steht.
Handy-Bilder über Instagram verbreitet
Der Basketballspiel-Besuch mit Rodman ist nicht das einzige Zeichen für Kim Jong-uns neue Offenheit. Wie «Spiegel online» berichtet, durften Journalisten der Nachrichtenagentur AP bei der Einreise nach Nordkorea ihre eigenen Smartphones behalten. Früher mussten alle Besucher ihre eigenen Geräte am Flughafen abgeben.
AP-Journalistin Jean H. Lee und der Fotograf David Guttenfelder nutzten die Gelegenheit und meldeten sich via Twitter und Instagram aus dem verschlossenen Land zu Wort. «Hallo Welt», twitterte Lee und kurze Zeit später veröffentlichte sie Fotos von einer Tour durch die Stadt mit der Handy-App Instragram (siehe Bildstrecke). «Unsere nordkoreanischen Kollegen haben überrascht zugesehen, als wir ihnen gezeigt haben, dass wir mit unseren Telefonen im Internet surfen können», sagt sie laut «Spiegel online».
Völlig freie Hand lässt das Regime den Fotografen aber nicht: Die Bildauswahl wird streng überwacht. Journalisten werden weiterhin von Abgesandten der Regierung kontrolliert.
SDA/wid
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