Der Energieberater ortet undichte Stellen
Alfred von Waldkirch bietet im Auftrag der Stadt Wädenswil Beratungen für energetische Sanierungen an. Obwohl gratis, wird das Angebot kaum genutzt.
Von Oliver Lutz Wädenswil – Schon kurz nach dem Betreten wird klar, dass im Einfamilienhaus an der Sonnmattstrasse 5 in Wädenswil viel Energie verpufft. Im ausgebauten Dachstock beispielsweise ist es sogar mit Pullover kühl. Zwar ist die Dachinnenseite mit Isoliermatten gedämmt, zeitgemäss sind diese laut Alfred von Waldkirch, dem städtischen Energieberater, aber nicht. Viel Wärme gehe durch die Fenster verloren, obschon diese teilweise vor zwei Jahrzehnten ersetzt worden sind. Von Waldkirch geht durch das 1933 erbaute Gebäude. Die Eigentümer haben sich an die Anlaufstelle Energie gewendet, um das energetische Sanierungspotenzial abschätzen zu können. Und dieses Potenzial ist gross. Zwar verbraucht die 2007 installierte Gasheizung weniger Kilowattstunden als ihre Vorgängerin, aber die Gebäudehülle ist nach wie vor schlecht isoliert. Zur Debatte stehen deshalb Fenster, Wände, die Kellerdecke und das Dach, die 60 Prozent des gesamten Energieverlusts ausmachen. «Mit einer Sanierung könnte man diesen Faktor auf 20 Prozent senken», sagt Alfred von Waldkirch. Hohe Sanierungskosten Der kleinere Heizaufwand würde den Eigentümerinnen Renate Zollinger und Karin Nesnidal jährliche Einsparungen von 2570 Franken ermöglichen. Diesem Betrag stehen, Fördergelder nicht berücksichtigt, aber Umbaukosten von rund 185 000 Franken gegenüber. Nach 71 Jahren wären diese Investitionen amortisiert. Für Renate Zollinger ist nach dem Gespräch mit dem Energieberater vieles unklar. «Das Haus ist schon so alt, dass ein Abbruch und ein Neubau sinnvoller wären.» Es mache wenig Sinn, das Gebäude für viel Geld energetisch zu sanieren, wenn gleichzeitig weitere Faktoren wie das seit den 30er-Jahren unveränderte Badezimmer zum Thema werden. Renate Zollinger ist gerne bereit, etwas für die Umwelt zu tun, «das muss aber im Verhältnis zu den Kosten stehen». Die Entscheidung, wie die Hausbesitzer nach dem Gespräch weiterfahren, liegt bei ihnen und steht laut von Waldkirch meist im direkten Zusammenhang mit den persönlichen Vorlieben. Alfred von Waldkirch zeigt Massnahmen auf und bietet Hilfe für die nächsten Schritte an. Oft war das bisher noch nicht der Fall. Seit ihrer Gründung im April sind bei der Anlaufstelle Energie allerdings 32 Anfragen eingegangen. energie@waedenswil.ch
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