Sanierung in LiestalDer Einwohnerrat beisst wohl in den sauren Apfel
Die Bau- und Planungskommission stützt den Antrag des Stadtrats, weitere rund zwei Millionen Franken in ein Primarschulhaus zu investieren. 44 Prozent mehr als angedacht.

Es war ein Schock. Ende 2022 wurde klar, würde man den Ersatzbau des Pavillons der Primarschule Gestadeck realisieren, käme dies Liestal um 1'949'000 Franken teurer zu stehen als geplant. Deshalb beantragte der Stadtrat dem Einwohnerrat danach einen Nachtragskredit in genau dieser Höhe.
Noch im Mai 2021 hatten 82,5 Prozent der Stimmberechtigten den geplanten Investitionskredit von 4’400’000 Franken gutgeheissen. Der finanzielle Mehraufwand entsteht, weil Schadstoffe (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) auf dem Areal gefunden wurden, die kostspielig entsorgt werden müssen, und weil der Untergrund zu wenig Stabilität garantiert. Es müssen zusätzliche, aufwendige Stützmassnahmen getroffen werden.
Die Liestaler Bau- und Planungskommission (BPK) folgt nun in ihrem Fazit dem Stadtrat, nachdem sechs der sieben Abstimmenden Ja zum Nachtragskredit über 1'949’000 Franken gesagt haben. Der Bau stehe städtebaulich am richtigen Ort und in ihrer Schulraumplanung sei die Stadt auf den zentralen Standort Gestadeck angewiesen, weil dieser alle Schulkreise bediene.
Schadstoffe müssen sowieso weg
Einzig die fehlenden Räume für einen Klassenzug müssten im Primarschulhaus Gestadeck erstellt werden. Damit sei die vom Stadtrat favorisierte Variante auch die für Liestal kostengünstigste: «Sowieso erforderlich ist die Sanierung des belasteten Oberbodens beim Spielplatz inklusive der Erstellung eines neuen Spielplatzes.»
Um im Sommer 2024 über das notwendige Schulraumangebot zu verfügen und damit das Provisorium Rosen für weiteren Bedarf freizuhalten, gebe es keine andere Möglichkeit, als den Nachtragskredit zu sprechen.
«Es gibt keinen Ort, an dem der benötigte Schulraum kostengünstiger realisiert werden kann», schreibt die BPK, «mit Ausnahme des Pavillons haben die alten Räume Qualitäten, die weiter genutzt werden könnten, was ökonomisch und ökologisch sinnvoll ist.»
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