«Der Basler Dialekt hat eine besondere Stellung»
An der Uninacht ist auch das Projekt für ein neues Baseldeutsch-Wörterbuch vorgestellt worden. Das Werk, an dem sich die Bevölkerung mittels einer Online-Umfrage beteiligen kann, soll 2010 erscheinen. Projektleiter Lorenz Hofer ist baz.online Red und Antwort gestanden.
Der Dialekt ist für viele Basler etwas Besonderes, an dem sie hängen. Entsprechend gross ist das Interesse für das neue Baseldeutsch-Wörterbuch. Bereits haben über 3200 Personen an der Online-Umfrage teilgenommen, mit der man sich an dem Werk beteiligen kann. "Wir sind wirklich überwältigt worden", erklärte der Projektleiter Lorenz Hofer vom Deutschen Seminar der Universität zu baz.online. Viele haben sich grosse Mühe genommen und Beispielsätze zu baseldeutschen Wörtern geschrieben.
Für die Verfasser des neuen Wörterbuchs ist dies laut Hofer von sehr grosser Bedeutung. Denn sie stützen sich zwar auf das bisherige Standardwerk von Rudolf Suter, im Gegensatz zu diesem sollen die Wörter aber mit Beispielsätzen erklärt werden. Vorgesehen sind auch ein Index mit hochdeutschen Wörtern sowie Erklärungen zum Gebrauch der Dialekt-Wörter - ob sie eher gehoben oder umgangssprachlich sind.
300'000 Franken für drei Jahre
Nach einer lange Phase der Recherche werden nun die Artikel zu den einzelnen Wörtern geschrieben. Bis Ende 2009 soll die wissenschaftliche Arbeit beendet sein, damit das Werk 2010 erscheinen kann, das von der Christoph Merian Stiftung in Auftrag gegeben wurde. Die Stiftung und die Bürgergemeinde Basel unterstützen das Projekt über drei Jahre hinweg mit insgesamt 300'000 Franken.
Das derzeitige Standardwerk des Germanisten Rudolf Suter wurde 1984 sowie in erweiterter Form 1995 herausgegeben - 2006 erschien die 3. Auflage. Weil heute vieles anders ausgesprochen wird und neue Ausdrücke aufgetaucht sind, wurde das Projekt für ein neues Wörterbuch in Angriff genommen.
Hinweisschilder und Speisekarten
Im Fokus steht insbesondere die sprachliche Entwicklung der letzten 20 Jahre. Neuere Dialektliteratur, Theateraufführungen, Hörspiele, die lokale Musikszene, Fasnachtstexte und das Internet werden analysiert. Selbst Beschriftungen, Hinweisschilder und Speisekarten kommen zum Zug.
Lorenz Hofer betonte gegenüber baz.online die grosse Bedeutung der Mundart für Basel: "Der Dialekt hat eine besondere Stellung." Und: "Man nimmt sehr gut wahr, ob jemand aus der Stadt kommt oder von ausserhalb." Zu dieser Bedeutung trage nicht zuletzt auch die Fasnacht bei. Der Basler sei stolz auf seine Sprache, auch wenn sie in der übrigen Schweiz im Gegensatz zu ländlichen Dialekten nicht so gut angesehen sei.
Bei Lorenz Hofer selbst löst der Dialekt viele Assoziationen zur Stadt Basel aus - und nicht zuletzt auch an die Fasnacht: "Und dann denke ich beim Baseldeutsch natürlich schon auch an die Fasnacht."
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch