Der Bahnhof Bern plant den grossen Ausbau
Der Bahnhof Bern ist nach Zürich der zweitwichtigste Bahnknoten der Schweiz. Er platzt inzwischen aus allen Nähten. Der Regierungsrat hat nun den Fahrplan für die Erweiterungsbauten vorgelegt.
Der erste Ausbauschritt kostet demnach etwa 800 Millionen Franken. Den Löwenanteil verschlingt dabei der neue Bahnhof RBS (Regionalverkehr Bern-Solothurn) mit etwa 520 Millionen Franken. Ob der RBS einen neuen Tiefbahnhof baut oder den bestehenden Kopfbahnhof erweitert, ist noch offen. Ein Entscheid wird bis Ende 2012 erwartet. Zur ersten Ausbau-Etappe gehören auch der Ausbau der Publikumsanlagen für 200 Millionen Franken und der Zugang Bubenberg für 100 Millionen Franken.
Erst etwa im Jahr 2025 beginnt der zweite Ausbauschritt: Die SBB wird die Perronhalle seitlich erweitern. Die Kosten dafür belaufen sich auf 710 bis 1030 Millionen Franken.
Bevor die beiden grossen Ausbau-Etappen in Angriff genommen werden, soll die bestehende Infrastruktur optimiert werden. So wird der Kreuzungsknoten im Wylerfeld beseitigt und so ein Nadelöhr entfernt. Die Fussgängerflächen beim RBS sollen vergrössert werden.
Regierungsrätin Barbara Egger-Jenzer (SP) stellte an einer Medienkonferenz am Dienstag in Bern das Gesamtkonzept für einen etappierten Ausbau des Bahnhofs Bern vor. Sie zeigte sich befriedigt, dass nun Klarheit herrscht, wie es mit dem Bahnhof Bern weitergeht: «Der Bahnhofausbau ist für Bern und die Hauptstadtregion Schweiz sehr wichtig und eine grosse und wichtige Herausforderung.» Dies attestiert der Bahnhofplanung auch Professor Ulrich Weidmann, der den Bewertungsprozess als externer Gutachter begleitet hat und das Gesamtkonzept mitträgt.
Vor dem Bau der seitlichen Erweiterung soll die bestehende Infrastruktur im Bahnhof optimal genutzt und die Leistungsfähigkeit der Zufahrten im Osten und Westen erhöht werden. In einem ersten Ausbauschritt werden bis 2025 die Kapazitätsengpässe des RBS und bei den Publikumsanlagen behoben sowie die Leistungsfähigkeit der Zufahrten SBB erhöht. Dadurch werden weitere Taktverdichtungen im gesamten S-Bahn-Verkehr möglich.
Zwei Varianten für RBS-Ausbau
Ob der RBS-Ausbau in Form eines neuen viergleisigen Tiefbahnhofs unter der SBB-Perronhalle erfolgt oder als seitliche zweigleisige Erweiterung des bestehenden RBS-Kopfbahnhofs, wird im Rahmen des Vorprojekts festgelegt. Damit könne mehr Sicherheit bezüglich Kosten und baulichen Risiken gewonnen werden, hiess es weiter.
Ein zweiter Ausbauschritt wird bis 2035 die Kapazitäten der SBB-Gleisanlagen erhöhen. Vorgesehen ist die seitliche Erweiterung der bestehenden SBB-Perronhalle um vier Gleise unter der Grossen Schanze. Als langfristige Option ist ein weiterer Ausbau der Ostzufahrt denkbar.
Baustart ab dem Jahr 2016
Der Zeitplan sieht vor, dass bis Ende 2012 die Vorprojekte für den RBS-Bahnhof und die Publikumsanlagen SBB vorliegen werden. Der Baustart für diese Projekte ist für 2016 geplant. Parallel dazu werden auch die planerischen Arbeiten für den zweiten Ausbauschritt vorangetrieben.
Der Bahnhof Bern ist nach Zürich der zweitwichtigste Bahnknoten der Schweiz. Er platzt aus allen Nähten. Stadt und Kanton Bern arbeiten zusammen mit den Bahnunternehmen SBB, BLS und RBS seit Jahren an Ausbauplänen unter dem Projekttitel «Zukunft Bahnhof Bern» (ZBB).
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